Khalil Mohammad (Syrien/Österreich) Seit seiner Flucht nach Österreich beschäftigt sich Khalil Mohammad sehr viel mit der deutschen Sprache und experimentiert mit unterschiedlichen Textformen. 2014 hat er seinen ersten Gedichtband veröffentlicht und seit dem einige Lesungen in Wien gehalten. Das Stück „Flüchtling im Wunderland“ ist sein Theater-Debut. Er wurde während seinem Aufenthalt in Traiskirchen dazu inspiriert, weshalb viele Teile des Stückes stark autobiographische Züge aufweisen. Außerdem veröffentlicht er 2018 den Gedichtband auf Arabisch „Mord ist eine Beleidigung für den Tod“.
Deutsch
Arabisch
Im Krieg
Habe ich
meine Hände verloren
Und als er vorbei war
Haben alle applaudiert
Ich nicht!
Vor dem Schlachten
Fragt sich das Opfer:
Was wäre, wenn sich das Messer in eine Blume verwandelte
Und der Killer wäre ein Verliebter ?
Die Patrone, die der Soldat auf die Frau geschossen ha
War ursprünglich ein Kuss
Aber der Krieg verwandelte ihn in eine Patrone
Im Flughafen
Bei der Passkontrolle
Hat mich der Polizist
„mein Herr“ genannt, aber sobald
er wusste, dass ich Flüchtling bin, hat er mich mit dem Namen meiner Heimat
gerufen:
Hey, Syrer!!
Ich bin Flüchtling
Also bin ich meine Heimat!
Glaub nicht
Du wiederholst deine Vergangenheit wieder
Und vergisst die Dinge um dich herum.
Du schließt deine Augen, wie einer, der seine Seele langsam, langsam verliert.
Dann wärmst du deine beiden Hände und vergisst die Kälte des Westens, um dich auf den Osten zu besinnen, als ob du ein Wahrsager wärest oder ein Buddhist
Versammelst das Licht, das zwischen die Spektren der Dunkelheit, während des Abends, fällt.
Wer bin ich?
Der andre fragt dich, Der Organismus, der für dich über die Wahrheit der Aura der Menschen in deiner Umgebung erzählt.
Fragen dich die Passanten und Transitreisenden zwischen den Falten von Schmerz und Tod.
fragt dich, nur du fragst dich nicht, wer du bist?
Wer bist du?
Du machst deine Augen langsam auf, als ob du in der Dunkelheit bleiben wolltest.
Du willst, dass deine Mutter und deine Frau und dein Kind dich rufen:
Guten Morgen, lieber Abwesender.
Guten Morgen, der vom Traum Geborene .
Glaub nicht an die Masse und die Waffen um dich herum.
Glaub nicht, dass du ein Flüchtling bist, oder, dass du in einem Boot bist, wo der Tod mit dir spielt, wie ein Betrunkener, oder, dass du alles verloren hast, du wischt nur den Staub von deinem Gesicht, wegen eines blinden Geschosses, das dein Haus zerstört hat!
Glaub nicht, dass du ein Syrer bist oder aus dem Osten.
Glaub nur, dass du an nichts glaubst!
في الحرب
فقدتُ يدَيَّ
وعندما انتهت
صفق الجميع،
سواي!
-
قُبَيْلَ الذبحِ، تسألُ الضحيّةُ نفسَها
ماذا لو تحوّلَ السكّينُ إلى زهرة
والقاتل إلى عاشق؟
-
تلك الرصاصة التي أطلقها ذلك الجندي على المرأة
كانت بالأصل قُبلة،
حولتها الحرب إلى رصاصة
-
في المطار,
عند شباك التذاكر
نعتتني الشرطية بسيدي،
ولكن عندما علمت بأني لاجئ,
نادتني باسم بلدي
أنا لاجئ
إذاً
أنا وطن
...
لا تصدق
ها أنت تعيد الماضي مجدداً،
وتنسى الأشياء من حولك
تغمض عينيك، كالذي يفارق روحه رويداً رويداً
فيسخن كلتا راحتَي يديك، وتنسى برودة الغرب
وتستحضر الشرق، كما لو أنك عراف، أو بوذي
يلملم النور العالق بين أطياف الظلام حين مساء.
من أنا؟
يسألك الأخر،
الكائن الذي يتلو عليك حقيقة هالة المحيطين بك
يسألك المارون والعابرون بين ثنايا الألم والموت
يسألك كل شيء
فقط أنت تنسى أن تسأل نفسك،
من أنت؟
تفتح عينك ببطء، وكأنك تريد لذلك الظلام أن يستمر!
تريد أن تناديك زوجتك/ أولادك/ أمك..
صباح الخير أيها الغائب
صباح الخير أيها المولود بين الأحلام
لا تصدق الرصاص والدمار الذي حولك
لا تصدق بأنك لاجئ، أو أنك على قارب يداعبه الموت كسكران
أو أنك فقدت كل شيء، وتحاول أن تنظف الغبار المتساقط على وجهك، بفعل قذيفة عمياء، دمرت بيتك.
لا تصدق أنك سوري، أو شرقي
فقط صدق
أن لا تصدق أي شيء!
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