Mitra Shahmoradi-Strohmaier (Iran/Österreich) geb. 1955 in Abadan (Iran). Sie studierte Malerei in Teheran und Wien. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Wien, wo sie u.a. in der künstlerischen Bildung tätig ist. Seit 1982 stellt sie regelmäßig als Weltbürgerin ihre Werke im In- und Ausland aus. Sie hat  zwei Gedicht und Bildband 1001 Nacht das ewige Spiel, "Wien 2015 und Ich male die Welt zu Licht  Geflüster einer Malerin“, Wien, 2010 veröffentlicht.

 

Sie organisierte zahlreiche Ausstellungen und künstlerische Veranstaltungen zu interkulturellen und genderspezifischen. Themen im In- und Ausland und wurde für ihr Engagement mit einer Professur ausgezeichnet. In Fresach spricht sie über die „Darstellung der Liebe in der bildenden Kunst des Orients“.

 

 

 

Deutsch

 

 

Farsi


 

er gießt die Blumen

 

der Himmel ist  grau

            und auch rot

 

es ist laut

es ist heiß

es ist traurig

es ist  verwirrt

es ist leer

es ist Krieg

alles brennt

alle sind weg

 

die Mutter ruft

            komm, wir müssen Schutz suchen

er steht im Garten und betrachtet die Blumen

er ist ruhig

er ist nachdenklich

er ist beschäftigt

er gießt die Blumen

 

ich muss die Kapuzinerkressen gießen

sie werden sonst nicht überleben

antwortet er gelassen

 

vielleicht überleben wir selbst nicht

            sagt die Mutter besorgt

 

geh, ich komme nachdem die Blumen gegossen sind

            sagt er mit sanfter Stimme

 

 

du bist nicht allein

 

du bist der einzige Gott

aber sei nicht traurig

            du bist nicht allein

es gibt Milliarden Götter auf der Erde

            die sich auch allein fühlen

 

 

aber ohne Wort

 

manchmal denke ich an dich

           und wünsche dich zu sehen

deinen warmen Blick

und fröhliches Lächeln

 

manchmal denke ich an dich

alles ist sichtbar

            aber mit einem Schleier bedeckt

 

alles ist vertraut

            aber ohne Wort

 

alles ist zärtlich

            aber ohne Berührung

 

alles ist sinnlich

aber unerreichbar

 

alles ist hautnah

aber Traumwelt

 

manchmal denke ich an dich

und wünsche dich zu sehen

kann ich mir mit Gott eine Freundschaft wünschen?

 

آبیاری لادنها

 

 

آسمان خاکستری است

و سرخ نیز

 

پرهیاهواست

داغ است

غمناک است و حیران

شهر خالی از زندگی

جنگ است

 

همه چیز می سوزد

همه رفته اند

مادر با نگرانی:

بیا باید پناهگاهی بیابیم

 

او در باغچه ایستاده آرام و متفکر گلها را می نگرد:

            باید گلها را آب دهم پیش از آنکه خشک شوند

 

 

مادر با آشفتگی می گوید:

شاید خود نیز زنده نمانیم

 

 مرد به نرمی پاسخ می دهد:

            برو، پس از آبیاری لادنها می آیم

 

 

 

 

 

تو تنها نیستی

 

 

تو یگانه خدایی

اما غمگین مباش

توتنها نیستی                 

هستند بیشمار خدایانی بر روی زمین 

که خویش را تنها می پندارند        


 

ولی بدون سخن

 

گاهی به تو می اندیشم

در آرزوی دیدارت

نگاه گرمت

لبخند شادت

 

گاهی به تو می اندیشم

همه چیز آشکار

ولی نا پیدا

 

همه چیز مانوس

ولی بدون سخن

 

همه چیز لطیف

ولی بی تماس

 

 

همه چیز تمناگر

ولی دست نیافتنی

 

همه چیز نزدیکتر از وجود

ولی رویا

 

 

گاهی به تو می اندیشم

در آرزوی دیدارت

می توانم آرزوی دوستی با خدا داشته باشم؟

 

 

 


Übersetzt aus dem Englischen von Sarita Jenamani und Helga Neumayer