Maynat Kurbanova,(Tschetschenien / Österreich)  geboren 1974 in Grozny, ist eine tschetschenische Journalistin und Autorin. Sie absolvierte die Fakultät für Journalistik und Philologie an der Tschetschenischen Staatlichen Universität und arbeitete für verschiedene russische Massenmedien. Seit Anfang des zweiten Tschetschenienkrieges war sie als Korrespondentin der Moskauer Zeitung Nowaja Gazeta und für die Radiosender Radio Liberty/Free Europe im Nordkaukasus, auch in Tschetschenien, tätig. In ihren Reportagen berichtete sie über die Kriegsereignisse, über die unrühmlichen Taten des Militärs und über die Gewalt in der Tschetschenischen Republik.  Durch die Zusammenarbeit mit der Informationsagentur France Presse wurden ihre Artikel unter dem Namen Mainat Abdulajewa in deutschen Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht. Zusammenarbeit außerdem mit Deutsche Welle, WDR, Le Mond Diplomatique und anderem Medien.

 

2003 wurde sie für den Andrej-Sacharow-Preis „Journalistik als Tat“ nominiert. Nach mehreren Morddrohungen verließ sie Russland und war seit November 2004 Stipendiatin im Writers-in-Exile-Programm des deutschen PEN. 2007 folgte Elsbeth-Wolffheim-Stipendium der Stadt Darmstadt.

 

Deutsch

 

GROSNY

 

Auszug aus einem Essay

 

Wie soll ich dich lieben, Grosny? Wenn ich herumgeirrt bin in deinen mystischen Ruinen, in deinen Schluchten aus bizarr geformten Trümmern, über die der Wind Leichengeruch wehte und raschelnde, sich zwischen den Füßen verfangende schwarze Plastiktüten, bedruckt mit den Goldbuchstaben „IMMER UND ÜBERALL“, vielleicht Werbung für eine geheimnisvolle Firma, deren Erzeugnisse nie jemand zu sehen bekam, vielleicht das Erzeugnis selbst, vielleicht auch nur dein unmissverständliches Motto, deine Parole, die für dich alle Schlösser und Mauern zerstörte; in deinen unheilvollen, kalten Ruinen, die ihre Geheimnisse hüteten, die Geheimnisse der unter ihnen beerdigten Leben, als wären es unschätzbare Kostbarkeiten, und die raubgierig den zahnlosen Mund aufrissen, aus ihrem bösen Schoß Splitter herausschleuderten und tief in ihrem Innern verborgene und auf einen günstigen Moment lauernde treubrüchige Minen detonieren ließen, die immer dann als funkelndes Feuerwerk gen Himmel flogen, sobald jemand versuchte, sich diesen Kostbarkeiten zu nähern, die nur noch wir beide kennen, denn die Zeugen ihrer Beerdigung hast du einen nach dem anderen vernichtet, virtuos, wie nur du es kannst, und sie damit dem Vergessen anheim gegeben, wenn ich so herumgeirrt bin in deinen Ruinen, habe ich dich viele Male verflucht, Grosny.

 

Hast du diese dumpfen Verwünschungen gehört, die schmerzhaft in der von Hass und Verzweiflung verengten Kehle kratzten und auf dich niederprasselten in langen Nächten, in denen Unglückliche stöhnten, in denen es nach Blut und blühenden Akazien roch und nach Staub, nach deinem dichten, vielschichtigen, aschgrauen Staub, der die täglichen Alpträume der in deinen Ruinen Schutz suchenden Gespenster-Menschen unter sich begrub, damit sie die Grauen des vorangegangenen Tages bis zum nächsten Tag vergaßen, diese Verwünschungen, unter blutigem Husten hervorgestoßen von einer, die du weggeworfen hast, einer bedeutungslosen Bauernfigur, die du in deinem raffinierten Schachspiel nicht brauchst, hast du sie gehört, Grosny?

 

Wir haben uns viele Male voneinander losgesagt. Du hast mich nicht weniger gehasst als ich dich.

 

Immer im Morgengrauen, über unzählige Jahre hinweg, nach kurzem Schlaf, der angefüllt war mit den Augen, den Mündern und den mit Stacheldraht gefesselten Händen der unter dir, Grosny, Begrabenen, die für immer in deinen kunstvoll zugeschnappten Fallen eingeschlossen sind und die mich zu sich riefen, mir Ruhe und heilsames Vergessen verheißend, öffnete ich vorsichtig die Tür zum Balkon, der zugeschüttet war mit Splittern von nächtlichen Feuergefechten, mit zerbrochenem Glas von den lange zurückliegenden ersten Sturmangriffen jener Tage, als die Fenster noch Scheiben hatten, die zu Bruch gehen konnten und bei den Einschlägen der damals noch ungewohnten Bomben in ihren weiß gestrichenen Holzrahmen zersprangen, zuerst dünne Zickzacklinien, sich nach allen Seiten bis zu den Ecken der Fenster verzweigend, so wie ausgetrocknete Wüstenerde nach langer Dürre zerbirst, und im nächsten Moment flog das Glas, von einer inneren Kraft aus seinen Holzfesseln gestoßen, befreit heraus, sich im Fallen drehend und zu schönen geometrischen Figuren zerbrechend, um mit einem langen schillernden Laut auf dem Betonboden des Balkons in winzigste Splitter zu zerspellen, die sich einbohrten in Holzregale, in Schuh- und Haushaltsgerätekartons, in Säcke mit Kartoffeln und Graupen, herbeigeschafft in Vorausahnung des Krieges; ich konnte mich nicht entschließen, die Scherben wegzuräumen, warum, weiß ich nicht, ich trat auf sie, so dass sie in noch kleinere Krümel zerbrachen, fühlte jedes Mal, wenn ich auf den Balkon ging, ihr knirschendes Bersten unter den Schuhsohlen und liebte beinahe dieses Geräusch, bei dem mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper lief, dann hockte ich mich hin und schaute, trotz Risiko, bemerkt zu werden, hinaus auf deine düsteren Straßen, die unwillig aus der nächtlichen Erstarrungen erwachten. In dieser Stunde, wenn ich den Blick über die zerschossene Ecke des schwarzverräucherten ausgebrannten Fünfgeschossers gegenüber gleiten ließ, über diesen Abschnitt des Siegesprospekts, der sich langsam aus dem morgendlichen Dunst schälte, sah ich unheildrohende Autos mit verdunkelten Scheiben hin und her fahren; sie durchschnitten den Frühnebel, ihre Scheinwerfer griffen mal mit Nahlicht, mal mit Fernlicht Straßen und Torwege, grasüberwucherte Dächer von Häusern, die wie durch ein Wunder den Beschüssen widerstanden hatten, aus dem Dunkel, damit kein einziges lebendes Wesen sich verbergen konnte vor den alles sehenden, trainierten Augen der in den Autos sitzenden, nie schlafenden Mörder, die du, Grosny, gerufen hast zu dieser andauernden, sich maßlos in die Länge ziehenden Totenfeier; in diesen feuchten Häusern, vollgepackt mit Hauskram, der die Bombardierungen überlebt hat, hinter den in langen Wintern durchfrorenen Mauern, an denen schwarzer Schimmel und alle möglichen Pilze gediehen, gegen die längst niemand mehr ankämpfte, hinter diesem Paradies für Mikroorganismen, die mit feinsten Giftfäden die Behausung durchwucherten und wie Spinngewebe die Oberfläche der Wände mit immer neuen Flecken überzogen, verschlossen die Städter, um wenigstens etwas Wärme festzuhalten, mit Klebeband, mit Decken und Kissen alle Öffnungen in den Wänden, die leeren Fensterrahmen, die Löcher im Fußboden, in denen sich Schmutz mit grauem Regen mischte, wovon deine ohnehin stickige, muffige Luft, getränkt von Bosheit und vom Rauch selbstgebauter Öfchen, neue Mutationen von Pilzen hervorbrachte, die die Arbeit deiner gedungenen Mörder zu Ende führten, hinter diesen von allen möglichen Parasiten gepeinigten Mauern lagen in kurzem Schlaf, ihre Pässe umklammernd, deine Bewohner, Grosny, erschöpft von den langen Tagen des Ausharrens, mit früh gealterten grauen Gesichtern, demütig wie eine Herde Schafe, die zur Schlachtbank geführt werden, sie lagen, in ihre Lumpen gewickelt, und manche träumten von glückseligen paradiesischen Gärten, von knisternden weißen Laken auf Betten mit Holzschnitzereien, manche von der Kindheit, die so fern war, als hätte es sie nie gegeben, als wäre es die eines anderen, Spiele auf grüner Sommerwiese, Schwimmen im kleinen Stausee, und Wasser, Wasser, von dem es so viel gibt, dass man darin planschen, sich damit begießen, es nach allen Seiten verspritzen kann, und man muss das Badewasser nicht in einer Schüssel aufheben für später, als Vorrat für die Klospülung, ebenso wenig das Spülwasser nach dem Abwaschen, man braucht kein Wasser in Aluminium-, Plastik-, Emailleeimern und Zehnliterkanistern über mehrere Kilometer zu schleppen, vorbei an Kontrollposten, über verminte Höfe und Wege, man kann das Wasser hören, kann sich an seinem klingenden Plätschern freuen, kann das Gesicht in das durchsichtige Nass mit den weißen, schwarzen, braunen Kieseln am Grund eintauchen und dann, das Gesicht wieder heraushebend, die an der Wasseroberfläche zerlaufenden Kreise betrachten, in denen das eigene Gesicht allmählich deutlich wird, ein sauberes, gewaschenes, sorgloses Gesicht, und man kann fühlen, wie die Tropfen die Wangen hinabrinnen zum Kinn und langsam ins Wasser fallen und neue Kreise hervorbringen; mancher hatte den sich jede Nacht wiederholenden Alptraum, er hätte seinen Pass verloren, den zerfledderten Pass mit den zerrissenen Seiten voller Vermerke, die belegten, dass ein gewisser Imjarek an dem und dem Tag in dem und dem Jahr den Kontrollposten Nummer soundso des tschetschenischen Kreises soundso passiert hatte, darunter krakelige Unterschriften russischer Militärs – „Oberst (Hauptmann, Leutnant, Generalissimus) Soundso“; den Pass verloren, der doch eben noch da war, in der Innentasche der Jacke, direkt beim Herzen, das wichtigste Äußere beim wichtigsten Inneren, aber jetzt ist er plötzlich weg, ist nicht zu finden, und wie nun weiterleben, wie schlafen, wohin laufen und was den sich übers Bett beugenden Soldaten sagen, wie erklären, dass er eben noch da war, Ehrenwort, er war da, ich schwör’s Ihnen, ich hab mich mit ihm hingelegt, er war bei mir, als ich einschlief, ich hab ihn noch mehrere Male sicherheitshalber berührt, ich schwör’s, und mein Herz hat ihn gefühlt und mit seinem monotonen Pochen gewärmt, ich weiß nicht, wo er hingekommen ist, wirklich, ich lüge nicht, glauben Sie mir, um Gottes willen!, und er wachte auf, in kalten Schweiß gebadet, zerquält, sprang auf die Beine, griff sich an die Brust, befühlte mit zitternder Hand den rauen Stoff der nach Schweiß riechenden Jacke, ertastete das Büchlein des Passes mit einem Seufzer der Erleichterung, glücklich, dass das Erlittene nur ein Traum war, nur ein Spiegel seiner täglichen Ängste, er fuhr mit der Hand über den festen Einband des Passes in der elastischen Hülle, die er extra für die russischen Soldaten gekauft hatte, in der Hoffnung, sie milde zu stimmen und abzulenken, sie mit diesem kleinen Trick zu täuschen – der Plastikhülle mit dem russischen Wappen und den verhassten Wörtern „Bürger der Russischen Föderation“, er saß lange auf dem Bett, außerstande, das Pochen seines vom Alptraum aufgeregten Herzens zu beschwichtigen, er lauschte auf die Geräusche der erwachenden Stadt, ließ sich schließlich kraftlos ins Bett zurückfallen und schlief ein, in der Hand das heilige Büchlein; verwilderte dürre Köter, die sich in diesen frühen Stunden auf den Straßen trafen, zogen sich eilig in den rettenden Schatten der Ruinen zurück, aus Angst, den Insassen der Autos mit den verdunkelten Scheiben unter die Augen zu kommen; ich schaute zu ihnen hinunter, unfähig, den Blick abzuwenden, ich starrte trotz meiner Angst, entdeckt zu werden, gebannt in die dunklen Augenhöhlen der Shiguli-99-Wagen, und mir schien, ich sah sie, sah die von Schlafmangel und Bosheit entzündeten Augen der dir dienenden harten, unerbittlichen Männer in den schwarzen Kampfanzügen mit den vielen aufgesetzten Taschen, an den Füßen NATO-Schuhe mit dicker lautloser Sohle, die Maschinenpistolen lässig zwischen den gespreizten Beinen abgestellt, hast du mich in eben dieser Stunde etwa nicht gehasst, Grosny? Hast du mich etwa nicht ausgelacht?

 

Weshalb rufe ich dich heute in meinen Träumen, flehe dich an, wenigstens mit der Linie deiner zarten, scheuen Wolken, wenigstens mit der dunklen, von Grabeskälte durchwehten Stille deiner Ruinen, wenigstens mit dem Zähneknirschen in Momenten der Verzweiflung mir in meinen zerrissenen, meinen irrwitzigen bruchstückhaften Träumen zu erscheinen; weshalb stimme ich mich seit dem Abend auf eine mögliche Begegnung mit dir ein, mache mich schön für dich, aufgeregt und scheu, wie eine keusche Braut in der ersten Liebesnacht, bleibe bis spät wach, schiebe den wonnevolle Moment der Begegnung hinaus, um mich ihr dann mit meinem ganzen, vom Warten ausgezehrten Wesen hinzugeben, um so dahinzuschmelzen, dass ich nicht mehr ohne dich sein kann, dass mir die Knie zittern und die Beine einknicken und sich weigern, den plötzlich schwer gewordenen Körper zu tragen, und die fühllosen Hände in die Luft greifen, in dem Versuch, dich zu fassen, aber dich nicht finden, nicht finden?

 

Doch du erscheinst mir nicht im Traum, Grosny. Eine verräterische, untreue, grausame Stadt, verschlingst du unersättlich neue und immer neue Opfer. Die Mörder streichen nach wie vor durch deine Straßen, stets auf der Suche nach einem Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot für deinen unersättlichen Wanst. Wie sie töten! Niemand vermag so zu töten wie die von dir großgezogenen Männer, diese mutigen, starken, eine brutale Schönheit ausstrahlenden Männer, die geschworen haben, in deinem Namen zu töten, mit deinem Segen, Grosny. Sie verschonen weder Kinder noch Frauen noch Greise, denn du bist ewig hungrig, Grosny, und frisst alles. Sie packen ihre Opfer mit ihren durchtrainierten Armen, deren Muskeln zu gewaltigen Bizepsen angeschwollen sind, und befördern sie im Ganzen in deinen aufgerissenen Rachen. Und manchmal, wenn du vor Langeweile und Eintönigkeit nach Abwechslung in der Speisekarte verlangst, zermahlen sie die Opfer, lassen sie in langer Agonie leiden, und du siehst zu und grinst dein glücklichstes Lächeln, du hörst das Schreien und Stöhnen der Unglücklichen und kneifst vor Vergnügen die Augen zu.

 

Oh, ich weiß, wie du die Augen zukneifen kannst, ich habe es viele Male gesehen, und viele Male habe ich dein zufriedenes Schnurren gehört, wenn deine starken muskulösen Adepten für dich zum Dessert einen sich in Krämpfen windenden Unglücklichen zerstückelten; sie fesselten ihm Arme und Beine mit Stacheldraht, befestigten an dem blutigen, von langen Foltern gepeinigten Körper Sprengstoffplatten von der Größe einer Tafel Luftschokolade, manchmal, zur Abwechslung, stopften sie diese Tafeln den Verurteilten in den blutenden, geschwollenen Mund, aus dem sie alle Zähne herausgefeilt oder mit Flachzangen herausgerissen hatten, mit eben diesen Flachzangen, ihrem Lieblingswerkzeug, zerquetschten sie den Gefangenen die Zunge, den zufällig in ihre Hände geratenen jungen Männern und Frauen, die den Tag und die Nacht verfluchten, da sie in der Ekstase betörender Leidenschaft aus einem Tropfen gezeugt worden, und den Tag und die Nacht, da sie aus dem Mutterleib geschlüpft waren und, zum ersten Mal das blendende Licht des Lebens sehend, mit einem Schrei ihre Ankunft in dieser Welt bekannt gegeben hatten; deine Adepten verwandelten die Münder der jungen Menschen mit Flachzangen in eine blutige Masse, nannten diese Folter „Wolfsrachen“ und hielten sie für das sicherste Mittel gegen die Schweigsamkeit ihrer Opfer; sie schoben den Sprengstoff in die blutige Mundhöhle, und du hast vor Vergnügen die Augen zugekniffen, im Vorgeschmack der Explosion, die ein paar Sekunden später den Körper des namenlosen Opfers als blutigen Regen über deine unersättliche Erde verstreuen würde. Viele Male habe ich zusammen mit anderen Überlebenden, mit anderen noch Lebenden kleinste Teilchen von ihnen aufgesammelt, manchmal nur ein bisschen Fett und Haut, festgeklebt an Erdklümpchen, verkohlte Haare oder ein Stückchen Schuh, millimetergroße Fragmente eines Körpers, auf viele Meter im Umkreis verteilt, und habe dabei dein zufriedenes Schnurren gehört, Grosny.

 

1Bz

 

Sie kamen im Morgengrauen, wie meinen schlimmsten Träumen entstiegen. Ich hatte immer gewusst, dass sie im Morgengrauen kommen würden. Ich hatte es oft im Traum erlebt. Das alles war mir schon Hunderte, vielleicht Tausende Male widerfahren. Männer in Schwarz, bis zur Lächerlichkeit ihren Vorgängern ähnlich, denen, die vor vielen Jahren meinen Vater geholt hatten, um ihn für zehn fürchterliche Jahre aus dem Leben zu reißen und in den eisigen Strudel des GULAG zu werfen, denen, die vor Dutzenden Jahren die Stille deiner vormorgendlichen Straßen in Scherben geschlagen hatten, denen, die damals, auch bei Sonnenaufgang, ohne Eile ihre Segeltuchstiefel und ihre nach Schweiß und Blut riechenden Lederjacken angezogen hatten.

 

Die mich an jenem Morgen holen kamen, trugen auch Lederjacken, wohl als äußere Übereinstimmung. Diese Lederjacken ... In ihren eisigen Kellern muss es spezielle Fabriken zur Herstellung dieser widerlichen Ledererzeugnisse geben; wer weiß, vielleicht ist es eine systemimmanente Mode.

 

Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich erwartete sie. Ich wusste, dass sie kommen würden. Und sie wussten , dass ich sie erwartete.

 

Ich wartete angekleidet. Ohne Licht, ohne eine Kerze anzuzünden. Ohne mich zu bewegen, um nicht die dornige Stille zu zerstören, in der ich deutlich hörte, wie vor dem Fenster das Laub eines sich über meinen Balkon neigenden Akazienzweigs säuselte – der Duft der wie immer urplötzlich aufblühenden Grosnyer Akazie, wie war er berauschend -, wie gern wollte ich leben in jenem Mai, der im warmen Aroma der duftenden weißen Trauben versank, in jener Nacht, die außer sich war von dem zauberischen, betäubenden Geruch, wie durstig er machte, ich glaubte in dieser Nacht alles Nass der Erde trinken zu können, alles Wasser in allen Brunnen des Erdballs, und auch dann wäre mein Durst noch nicht gestillt.

 

Ich hatte kein Wasser. Das Wasser war am Abend zuvor alle geworden. Um welches zu holen, hätte ich auf die Grosneftjanaja- Straße gehen müssen, vorbei an vielen überfüllten Straßencafés mit ihren bewaffneten Stammgästen in Tarnuniformen oder Zivilanzügen, unter denen sich Pistolentaschen abzeichneten, vorbei an mehreren, von allen Seiten mit Sandsäcken geschützten Kontrollposten, wo russische Soldaten mit Bandana-Tüchern gelangweilt billiges Mineralwasser aus Plastikflaschen schlürften. Ich konnte mich nicht entschließen, Wasser zu holen. Sie hätten mich erkannt und geschnappt. Oder unterwegs erschossen, hätten in den Rücken geschossen oder ins Gesicht, wohl eher ins Gesicht, einer deiner sieghaft grinsenden Handlanger, Grosny; wozu verbargen sie sonst ihre Gesichter vor mir, ausgerechnet vor mir, die ich seit Tagen kein Auge zutat und vor Übermüdung und Warten tränende rote Augen hatte? Ich wusste, sie waren überall, sie verfolgten mich. Alle Augen in dieser Stadt verfolgten mich, und die Gardinen in allen Fenstern bewegten sich, wenn ich vorüberging, blasse Hände mit knöchernen Fingern, den unsichtbaren Spähern gehörend, hielten die Gardinen fest, bis ich nicht mehr zu sehen war.

 

Ich hatte kein Wasser. Auch keine Freunde, keine Kraft und nicht den Wunsch weiterzumachen. Ich fühlte, dass ich nicht mehr konnte, dass ich nicht mal die Kraft hatte wegzulaufen. Und wohin auch? Der Ring um mich zog sich täglich enger zusammen, ich sah es, fühlte es beinahe körperlich, dennoch tat ich nichts, um es abzuwenden, gab mir nicht einmal den Anschein, es zu wollen.

 

Ich erwartete sie. Ich war bereit. Aber lebend sollten sie mich nicht bekommen. Ich wollte nicht, dass sie mich mit ihren schmutzigen Händen berührten, dass ihre dicken Finger, die vollgefressenen Leichenwürmern glichen, mich anfassten, mir die Arme verdrehten, mich schlugen. Ich fürchtete nicht den Schmerz, ich empfand kein Quäntchen Angst, zumindest kam es mir damals, in jener Nacht, so vor. Ich fürchtete mich nur vor diesen Wurmfingern.

 

So saß ich also und war mir sicher, weshalb weiß ich nicht, dass sie in dieser Nacht kommen würden. Ich überlegte, was ich unternehmen könnte, wenn sie schon nahe waren, wie ich mich verhalten sollte, wenn ich ihre Schritte hörte. Ich besaß eine Handgranate, die ich zwei Jahre zuvor einem schlitzäugigen Soldaten bei dem Kontrollposten zwischen Urus-Martan und Gechi abgekauft hatte, einem schmutzigen, ewig hungrigen Soldaten mit diebischen schwarzen Äuglein, in denen die Angst für immer erstarrt war, einem Soldaten, der vorbeifahren Autos auflauerte, um Zigaretten zu schnorren, um Büchsenfleisch und Kondensmilch gegen Brot zu tauschen, und wenn er Glück hatte, gegen Geld. Ich bewahrte dieses birnenähnliche, picklige Ding mit dem Stahlring am Hals unter dem Bett auf, und ich wusste, ich brauchte nur am Ring zu ziehen, und alles würde vorbei sein, bevor die Wurmfinger nach mir greifen konnten. Aber ich wusste nicht, ob meine Kraft ausreichen würde, an dem verfluchten Ring zu ziehen – ich wollte so gern leben in jener Nacht, wie nie zuvor und nie danach. Es gab zwei Möglichkeiten, nur zwei, außer der Handgranate, und sie waren beide schrecklich. Ich konnte vom Balkon springen, aus dem dritten Stock, vielleicht wäre der Sprung nicht tödlich, aber ich könnte nicht mehr weglaufen. Und ihnen mit gebrochenen Knochen in die Hände zu fallen, wäre noch entsetzlicher als zu sterben. Außerdem war ich überzeugt, dass sie wussten, auf welcher Seite mein Balkon und meine Fenster lagen, dass sie überhaupt alles über mich wussten und dass sie mich bestimmt dort unten erwarten würden, unter der raschelnden ahnungslosen Akazie. Oder ich konnte vom Allerhöchsten den Willen und die Kraft erflehen, ihnen in die Augen zu sehen und mich dem Schicksal zu ergeben, selbst wenn es in jener Nacht scheußliche kurze Finger hatte, die aussahen wie Leichenwürmer.

 

Ich trat auf den Balkon. Wie ich dachte, sie standen unten, in langen, fast bis zum Boden reichenden schwarzen Ledermänteln, und rauchten. Beim Hinaustreten hatte ich die Tür leicht angehoben, ganz sacht, dennoch knarrte sie traurig, einer von ihnen hob den Kopf und sah mich an. Ich wandte sofort die Augen ab. Es war wie eine Wolke, dieses plötzlich mich ergreifende Gefühl, nein, nicht Gefühl, eher Verstehen, das nüchterne, klare Wissen, nun ist es soweit, jetzt, in dieser Nacht, im nächsten Augenblick, in der nächsten Minute ... und ich spürte, wie mein Körper allmählich abstarb, zuerst von den Schultern bis zu den Oberarmen, dann immer weiter abwärts, über die Ellbogen bis zu den Händen und Fingern. Über Bauch und Rücken bis zu den Zehen. Ein merkwürdiges, beklemmendes Gefühl, das Blut in meinem Körper schien langsam zu verglasen, sich mit einer dünnen Haut aus Eis zu bedecken. Es war, als ob ein Eisband durch den Körper kroch, wie Metastasen einer Krebsgeschwulst immer neue Millimeter des Fleisches durchdrang und mich ganz und gar einspann.

 

Plötzlich schien sich hinter der Ecke des Fünfgeschossers ein Schatten zu bewegen. Ich blickte in die Richtung und sah einen Mann, den ich viele Jahre nicht gesehen hatte und längst für tot hielt. Ich erkannte seine traurige, in der Dunkelheit kaum wahrnehmbare Silhouette, die gebeugten Schultern und den leicht zur Seite geneigten Kopf. Er schüttelte kaum merklich den Kopf, als wolle er mir ein Zeichen geben und sagen „nein, nein, tu’s nicht“. Und ehe ich mich besann, war der Schatten wieder hinter der Ecke verschwunden. Im selben Moment hörte ich hinter mir Stimmen. Männer mit schwarzen Wollmasken umringten mich, einige gingen durch die Zimmer, zwei stellten sich mit umgehängter Maschinenpistole, wie im Film, an die Tür, als wäre es möglich, aus dieser winzigen Wohnung, die sich im Nu in das Gefängnis von Alcatraz verwandelte und in Nacht und Verzweiflung auflöste, zu fliehen.

 

Sie schlugen mich nicht. Keiner rührte mich auch nur mit einem Finger an. Keiner stellte mir eine Frage. Sie legten mir Handschellen um die abgestorbenen, fühllosen Handgelenke und führten mich ab, im Rücken fühlte ich den Lauf einer Kalaschnikow. Wir stiegen die Treppe hinunter, und ich zählte auf dem ganzen langen stockdunklen Weg durch das leere Treppenhaus die Stufen. Es waren dreiundfünfzig, bei jedem Schritt dumpf in den Schläfen widerhallende Stufen, sechzehn in jeder Etage und noch fünf vom Erdgeschoss zur Haustür, ich habe mir diese Zahl fürs ganze Leben gemerkt, und als wir auf der letzten, der dreiundfünfzigsten Stufe beim Ausgang waren, spürte ich wieder den Lauf der Kalaschnikow im Rücken, und eine heisere Stimme sagte auf Russisch „da lang“, wobei der Lauf gegen meine Rippen drückte und in Richtung Haustür wies, als wüsste ich den Weg nicht, als wäre ich an dieser Stelle nicht Tausende Mal nach rechts gegangen, über diese Schwelle.

 

Kühle Luft, deine unvergessliche frühmorgendliche Mailuft wehte mich an, Grosny, und wieder wollte ich leben, wollte es mit so unglaublicher, beschämender Wucht, dass ich tief im Innern, vor den Henkern gut verborgen, bereit war, mich vor ihnen auf die Knie zu werfen, vor diesen bedrohlichen, triumphierenden gesichtslosen Männern, und sie anzuflehen, mich nicht zu töten, nicht zu erschießen, mich diesen zauberhaften Morgen erleben zu lassen, nur noch diesen einen einzigen Morgen, den Milliarden flimmernde Glühwürmchen an deinem verfahlenden Himmel erhellten.

 

Dieselbe Stimme befahl mir, nach rechts zu gehen, um die Hausecke, zu der Stelle unter meinem Balkon, wo die Männer in den langen Ledermänteln ihre Zigaretten zu Ende geraucht hatten und uns erwarteten. „Alles in Ordnung?“, fragte einer von ihnen. „Na klar!“, antwortete unangebracht forsch der Heisere, den ich nicht sehen konnte, da er die ganze Zeit hinter mir ging.

 

„Lauf!“, hörte ich eine bekannte Stimme und gleichzeitig eine MPi-Garbe, die die morgendliche Stille zerriss. „Lauf!“ Einer der mich bewachenden gesichtslosen Männer stürzte zu Boden. Ich blickte zu dem Fünfgeschosser und sah den Mann, der dort hoch aufgerichtet mit der MPi stand, aus der ganz unwirklich, wie in amerikanischen Kriegsfilmen ein Feuerstoß nach dem andern kam.

 

Warum, warum, warum tust du das? Warum zeigst du dich ihnen? Warum schießt du nicht aus der Deckung?

 

Ich wusste warum. Er wollte die Aufmerksamkeit auf sich lenken, wollte sie mit seinem überraschenden Verhalten durcheinanderbringen, ihnen Angst einjagen, wollte für einen Augenblick den Willen deiner einzigartigen Adepten lähmen, damit ich mir die Panik zunutze machte und weglief.

 

Ich sah ihn stürzen, niedergemäht von Feuerstößen aus allen Richtungen. Der rosa Feuerschein des Sonnenaufgangs zerfloss in feinen, unsicheren Linien über dem ausgebrannten Gerippe des Fünfgeschossers, über den Dächern der verschlafenen Häuser und Telegrafenmasten, über den raschelnden Wipfeln der Akazien und Platanen. Der Boden unter meinen Füßen begann sich zu drehen, erst langsam, wie schaukelnd, dann schneller und immer schneller, als wäre ich auf einem dahinrasenden Karussell, wie ich es vor vielen Jahren in Ossetien gesehen hatte, als unser Lehrer für Werkunterricht, Said-Achmed Chamsatowitsch, ein fröhlicher Mann mit Krähenfüßen unter den Augen (im April 1995 erschossen ihn Soldaten in der Schule, auf der Schwelle des Raums, wo er uns beigebracht hatte, Holz auszusägen und aus Ton lustige bärtige Männlein zu formen), mit uns nach Wladikawkas gefahren war; ich hörte einen schrecklichen, nicht menschlichen Schrei, als wären Tausende wütende Löwinnen gleichzeitig in wildes Gebrüll ausgebrochen, und im Laufen begreifend, dass ich es war, die schrie, rannte ich zu dem Gestürzten. Berge von Müll, Ziegel- und Betontrümmer, abgebrochene, von Kugeln und Geschosssplittern verstümmelte Äste und Tüten voller Haushaltsmüll rasten an mir vorbei, und ich lief und lief und konnte ihn doch nicht erreichen, er lag auf dem Rücken, Arme und Beine auf dem von Panzern umgepflügten Asphalt ausgestreckt, als wäre er eingeschlafen, so wie er immer einschlief, Arme und Beine übers ganze Bett gebreitet. Ich hörte nicht den Schuss. Ich spürte nur, wie etwas Kaltes und Spitzes meinen Rücken durchdrang und wie es mich hochhob und in der Schwebe hielt, als hätte mich jemand auf ein Bajonett gespießt und in die Luft gehoben ...

 

Ich wachte auf. Der Alptraum hätte an dieser Stelle enden müssen. In der ganzen großen Welt, für jeden der sechs Milliarden Menschen, hätte der Alptraum hier geendet, an dieser Stelle, in dem Moment, da der Mensch die Augen aufschlug. Nur nicht für die, die deinem verfluchten Leib entstammten, Grosny. An meiner Tür klopfte es. Der Alptraum, der wirkliche, reale, fing erst an ...

 

1Bz

 

Du konntest nicht anders sein, Grosny. Eine Stadt, zur Einschüchterung errichtet, eine Festung, aus Hass erschaffen, aus Hass und der Asche niedergebrannter Dörfer.

 

Jener Montag im September – du erinnerst dich natürlich, Grosny – war ein sonniger klarer Tag. Über den Siegesprospekt, der sein gewohntes Alltagsleben lebte, fuhren Autos mit sich friedlich gebenden Städtern; die Besitzer der kleinen Straßencafés, froh über noch einen warmen Tag, stellten weiße Plastiktischchen auf den Bürgersteig, und junge Mädchen in fröhlicher Kleidung nahmen Platz, bestellten Eis und Cola–Cola in hohen, angelaufenen Gläsern, wippten mit den übereinandergeschlagenen Beinen, an den Füßen Schuhe mit irreal hohen Absätzen, je nach den finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern echte oder nachgemachte Manolo Blanik oder Nando Muzi. Einige Tische waren mit Pärchen besetzt, an anderen hatten sich Gruppen unrasierter Männer in Tarnanzügen niedergelassen, mit khakifarbenen Westen, in deren Taschen MPi-Magazine steckten, sie fühlten sich als die Herren des Lebens und sprachen darum laut und herausfordernd, und ihr Gelächter erschütterte die Luft, wenn einer von ihnen, der sich für einen unwiderstehlichen Herzensbrecher hielt, vorbeigehende Mädchen mit zweideutigen Komplimenten bedachte.

 

Von Zeit zu Zeit jagten, die Luft mit Sirenengeheul durchdringend, Beamtenkolonnen mit Blaulicht auf den Autodächern vorüber. Die Handelsstände an den Straßenrändern, auf die Schnelle zusammengezimmert aus Resten zerbombter Möbel, Tischen mit abgeplatzten Kanten und Bänken aus den Ruinen der Schulen, waren vollgepackt mit in der Sonne schmelzenden Schokoladentafeln in fettiger gemusterter Verpackung, mit verstaubten Flaschen – mehrere Kognaksorten, milchigtrübe, schokoladen- und himbeerfarbene Liköre, Wodka in vielen Varianten und Bierflaschen, deren Etiketten verrutscht waren vom häufigen Eintauchen in danebenstehende Eimer mit kaltem Wasser, die den Kühlschrank ersetzten; mit Zigaretten, Stangen und einzelne Packungen oder – wirkliches Grosny-Know-how – stückweise, aus angebrochenen Packungen, mit Blick auf die jüngsten Kunden, die aus Angst, von den Eltern erwischt zu werden, nicht wagten, eine ganze Packung zu kaufen, diese pickligen Halbwüchsigen, die, sich nach allen Seiten umblickend, die Zigarette hastig in der schweißigen Faust verschwinden ließen, um sie dann in einem Torweg oder in deinen nach Urin und Feuchtigkeit riechenden Ruinen fieberhaft zu paffen, wonach sie aus der Hosentasche ein paar Knoblauchzehen oder Kaffeebohnen hervorholten und rasch zerkauten, in der Hoffnung, den Nikotingestank abzutöten. Besonders dicht drängten sich die Verkaufsstände gegenüber dem ehemaligen Haus der Mode, dessen obere Etagen schwarz verräuchert waren, doch im Erdgeschoss hatten ein paar Cafés, eine Reparaturwerkstatt für Fernseher und Autoradios, ein Laden zum Kopieren und Laminieren von Dokumenten, das Reisebüro „Sun Travel“ und ein italienisches Modegeschäft geöffnet.

 

An der Kreuzung Siegesprospekt und Friedensstraße schwenkte ein träger Verkehrsmilizionär den geringelten Stab in dem erfolglosen Versuch, den Autostrom, der einer von der Weide heimkehrende Herde glich, zu regulieren.

 

Dieser Montag hatte etwas für dich Ungewöhnliches, Grosny. Zum ersten Mal im Leben sah ich Straßenmusikanten wie auf dem Montmartre oder auf dem Arbat. Dieses für Tschetschenien seltsame Trio – Geige, Gitarre und Akkordeon – spielte auf dem Bürgersteig vor einem Sommercafé auf dem Siegesprospekt. Passanten blieben stehen, hörten zu, warfen Geld in die Pappschachtel zu Füßen der Musikanten. Die helle Mittagssonne beschien die Musiker, und ihre eingefallenen unrasierten blassen Gesichter sahen aus, als wären sie zum ersten Mal aus deinen feuchten Kellern ans Licht gekommen. Die Sonnenstrahlen flirrten über den Balg des abgeschabten Akkordeons, beleuchteten die Abdrücke der schmutzigen Finger auf dem Holz der Gitarre.

 

Die Musikanten hatten gerade die Nationalmelodie, den „Tschetschenischen Walzer“ von Dimajew, beendet und intonierten eine Lesginka, als der Boden unter den Füßen leicht zu schwanken und zu zittern schien, wie bei einem Erdbeben. Ein Donner krachte. Im nächsten Moment strömten die Menschen in Richtung Modehaus, wo Rauchschwaden in den Himmel stiegen.

 

Ich war etwa hundertfünfzig Meter von der Explosion entfernt und lief auch dorthin, drängte mich durch die Menge der Gaffer, sie mit den Ellbogen beiseiteschiebend, und keuchte vor Anstrengung, vor Hitze und Aufregung, im Vorgefühl dessen, was ich gleich sehen würde.

 

Ein Autobus mit der Zahl 7 auf der Frontscheibe, mit eingedrückten Seiten und zerborstenen Scheiben stand an der Haltestelle, vor dem Arbeitsamt. Türen schien er nicht zu haben, oder sie hatten sich nicht mehr schließen können. Menschliche Körperteile lagen herum, Fleischfetzen hingen aus den Fensteröffnungen des Busses, von den verdorrten Zweigen einer Platane tropfte Blut auf die Menschen herab. Ein dichter und ekelerregend süßer Geruch stand in der Luft, wie bei einem Opferritual, wenn das Blut des abgestochenen Tieres in die Emailleschüssel rinnt.

 

Ein paar Menschen stiegen in den blutverschmierten, tief auf die Erde gesackten Bus und versuchten festzustellen, ob von den Passagieren noch jemand lebte; in der Enge des alten Busses einander behindernd, zerrten sie die Leichen zur Seite, um darunter liegende Lebende zu befreien.

 

Auf den blutbespritzten zerrissenen Sitzen, in einen war mit einem Messer der Ortsname „Schali“ geritzt, hatten sich zwischen zwei Bankreihen menschliche Körper ineinander verknäult, die sich bewegten oder in unnatürlichen, sonderbaren Posen erstarrt waren. Ein paar Leichtverletzte, die allein aus dem Bus herausgekommen waren, blickten, verwirrt von der Aufmerksamkeit der sie umringenden Menschen, ratlos nach allen Seiten, als suchten sie Hilfe, oder versuchten etwas zu fragen, dabei schnappten sie nach Luft, als wollten sie möglichst viel in sich aufnehmen, und glichen, wie sie immer von neuem Luft schluckten, riesigen gestrandeten, erstickenden Fischen.

 

In der letzten Sitzreihe, kaum zu erkennen, bewegte sich jemand, verhalten stöhnend, und suchte sich unter einem Berg von Körpern hervorzuarbeiten. Eine ältere Frau, ich erinnre mich an ihr verrutschtes Seidentuch mit großen roten Rosen, schrie und flehte, sie herauszuziehen. Sie verstummte nicht für eine Minute, zerriss mit ihrem grausigen, widerlichen Geschrei die stickige Luft in dem engen Linienbus, und dieses Geschrei rief merkwürdigerweise kein Mitgefühl hervor, sondern eher Gereiztheit, den Wunsch, sie zum Schweigen zu bringen. Mir tropfte Blut auf die Kleidung, von oben, vom Dach des Busses, oder vom Himmel, von deinem unersättlichen, unerbittlichen Himmel, Grosny, und ich hörte die Frau nicht mehr, eine merkwürdige Stille trat ein, als hätte ich das Gehör verloren, ich sah nur ihr von Entsetzen und Blut entstelltes Gesicht, den aufgerissenen Mund und einen Arm, dessen Hand irgendwo zwischen der Lehne des Vordersitzes und dem verbogenen Blech der stark eingedrückten Busflanke feststeckte. Im Moment der Explosion hatte sie auf dem vorletzten Sitz gesessen, und als der Bus von der mächtigen Druckwelle hochgerissen wurde und dann wieder herunterfiel, war die Frau zwischen den engen Sitzen eingeklemmt worden. Sie zu erreichen, ohne die vorderen Plätze und den Durchgang von Leichen frei zu räumen, war unmöglich. Von der Stirn der Frau floss in dicken Rinnsalen Blut, über Augen und Lippen. Aber dass sie so schrie, kam eher vom Schock als vom Schmerz. Die Schmerzen würden einsetzen, wenn sie, hinausgetragen und zur Ruhe gekommen, begreifen würde, dass sie lebte.

 

So ist das. Und nicht nur mit denen, die das Schreckliche erlebt haben, sondern auch mit denen, die in der Nähe sind, die helfen wollen. In den ersten Minuten nach einer Explosion verstehst du nichts. Du darfst nicht mal den Versuch machen, etwas zu erfassen, sonst verlierst du die Kontrolle über dich, und es bleiben nur Panik und Hysterie. In den ersten Sekunden denkst du überhaupt nicht. Du siehst Gesichter voller Blut; wie in der Wochenschau blickst du auf die vor Entsetzen und Schmerzen verzerrten Gesichter der Menschen, auf die verstreuten Körperteile, auf die irrwitzige Gestikulation, das Stöhnen und Schreien. Das Schreien siehst du auch – es zu hören bist du meist nicht in der Lage. Wenn du diese grausigen Schreie in dich einlässt, erstarrst du und kannst dich nicht mehr von der Stelle bewegen.

 

Du handelst automatisch, etwas in dir springt an, ein verborgener unverständlicher Mechanismus, der die Gefühle dämpft, lässt dich instinktiv handeln, schärft die Bewegungen und lenkt sie, mobilisiert Kraft und Willen, die Angst fällt von dir ab, verkriecht sich irgendwo, um später zurückzukehren, wenn alles vorbei ist, wenn du mit dir und den Bildern allein bist, jedes gesehene Detail immer wieder ins Gedächtnis hochholst, jede Runzel auf den Körpern der Getöteten, ihre Gesichter, die alle den gleichen entrückten Ausdruck haben, die Farbe und die Falten ihrer Kleidung, die Ringe an ihren Fingern und den Schmuck an ihren Ohren, und die farblosen Augen, die durch dich hindurchblicken und etwas sehen, was dir unsichtbar bleibt, und weil sie etwas dir Unzugängliches gesehen haben, verleihen diese Augen den Getöteten eine Aureole von geheimnisvollem Wissen, von Weisheit, deren Tiefe den Lebenden verschlossen ist, aber auch eine Entfremdung, eine Gleichgültigkeit und einen Ekel gegen das Durcheinander um sie herum.

 

Der Autobus war, wie immer zu dieser Stunde auf dieser Strecke, brechend voll.

 

Zusammen mit einer Frau schleppte ich einen Mann um die sechzig. Ich hielt ihn an den Beinen, meine Partnerin an den Schultern, indem sie die Hände unter seinen Achseln hindurchgeschoben und auf seiner Brust verschränkt hatte, damit sie nicht wegrutschten. Er war tot. Zu seinem Glück sofort gestorben. Erstaunlich, dass an ihm fast kein Blut, keinerlei Wunden zu sehen waren, dass keine Splitter aus seinem Körper oder der zerfetzten Kleidung herausragten. Er war einfach tot. Seine dunkelgraue Jacke und das karierte Hemd darunter sahen fast sauber aus, nur ein Ärmel war mit fremdem Blut beschmiert; das hatten wir gemacht, als wir versuchten, ihn zwischen den zusammengepressten Sitzen herauszuziehen. Vielleicht hatte er sich unglücklich den Kopf gestoßen, als der Bus auf die Erde krachte. Oder sein Herz hatte es nicht ausgehalten.

 

Die ältere Frau mit dem verrutschten Kopftuch war herausgetragen worden. Nun saß sie auf dem mit Glasscherben übersäten Bürgersteig, schrie, wie in Trance den Kopf schüttelnd, unaufhörlich „Allah! Allah!“ und verschmierte das Blut, das von der Stirn herabrann, übers ganze Gesicht.

 

Es gab keine Miliz, keine Krankenwagen der „Schnellen Hilfe“. Kein Telefon, um sie zu rufen. Es könne noch mehr Explosionen geben, wurde geschrieen, man solle schnell weggehen.

 

Die Verletzten wurden nacheinander aus dem Bus geholt, in die erstbesten Autos gesetzt und zum Krankenhaus gefahren. Mir war schwindlig, und als ich den nächsten Verwundeten untergefasst herausführte, spürte ich, dass ich einer Ohnmacht nahe war. Den Speichel schluckend, der sich reichlich unter meiner Zunge sammelte, hatte ich bloß einen Gedanken - mich nicht vor aller Augen zu übergeben.

 

Ich setzte mich auf den Boden und lehnte den Rücken an den verdorrten Stamm einer Platane.

 

Eine junge Frau suchte ein junges Mädchen. Sie lief von einem zum andern und fragte: „Haben Sie nicht ein Mädchen mit roter Bluse gesehen? Haben Sie es nicht gesehen? Ein Mädchen mit roter Bluse, mit hellen Haaren?“ Dann schrie sie plötzlich: „Ich habe sie gesehen! Ich habe sie gesehen! Ich habe gesehen, wie es ihr den Kopf abriss!“ Sie stürzte zu Boden und heulte laut.

 

Die Leichen wurden neben dem Bus hingelegt. Es waren vier. Ein paar waren ins Krankenhaus gebracht worden. Ein Mann, zwei Frauen und ein Junge von vier oder fünf Jahren lagen wenige Meter von mir entfernt. Ein hübscher Junge, das Gesicht von braunen Sommersprossen übersät, im leicht geöffneten Mund zwei große Schneidezähne, die schmalen sonnengebräunten Arme zerfetzt, die Finger einer Hand, weit gespreizt und so erstarrt, glichen beschnittenen Zweigen eines jungen Bäumchens, ich werde ihn wohl nie vergessen können, er vergiftet bis heute meine Träume, in denen er mit seiner Brille lachend Wasser auf mich abfeuert, manchmal sehe ihn lebend, aber meist tot, in der Lache von bordeauxrotem Blut, in der er an jenem fernen Septembertag im Zentrum von Grosny lag, bleich, für immer verstummt. An seinem Hals hing eine bunte Plastikbrille mit Gummischnur und Zerstäuber. Ein Spielzeug: wenn man auf den Zerstäuber drückt, spritzt aus dem Brillenbügel ein Wasserstrahl wie bei den Clowns im Zirkus. Wahrscheinlich war ihm die Brille auf dem nahen Markt gekauft worden, kurz bevor er in seinen letzten Bus stieg.

 

Wir hatten nichts, um die Leichen zu bedecken. Ein Mann zog seine helle Leinenjacke aus und breitete sie über die Toten, sorgsam darauf bedacht, die Köpfe aller zu verhüllen. Dann hockte er sich neben die Getöteten und schlug die Hände vors Gesicht. Seine Schultern bebten, aber er weinte lautlos, als fürchte er, die Ruhe der eben erst von ihm zugedeckten Toten zu stören. Daneben lag in einer Blutpfütze ein von der Explosion herausgerissener Pfahl mit einem Wahlplakat, auf dem in riesigen bunten Buchstaben von schamloser Hand geschrieben stand: „Frieden und Wohlergehen für dich, Tschetschenien!“

 

1Bz

 

Frieden und Wohlergehen wünschten uns unsere Henker, Frieden und Wohlergehen in der ewigen Ruhe des Todes, ob im Paradies oder in der Hölle, das bleibt sich gleich, Frieden und Wohlergehen dort, jenseits der Linie, wo alle Qualen enden, unter der von Panzerketten umgepflügten Erde, deren Lieblingstrank Blut geworden ist, unter der Erde, dort, wo man nicht mehr leiden muss, wo es weder Russen noch Putin noch Foltern gibt. Auch kein Blut mehr, auch nicht seinen würgenden süßen Geruch, kein nächtliches Wachen an der Grenze zum Wahnsinn, keine am Morgen vor Schlaflosigkeit tränenden Augen, die hastig blinzeln, versengt von den entzündeten Lidern, und zeitweise fast nichts sehen, die sich danach sehnen, im Schlaf Vergessen zu finden, wenigstens für einen kurzen Moment, für Sekunden, damit sich die irgendwo im Innern platzenden, unsichtbar, aber fühlbar platzenden Zellen erholen, die dir mit Wahnsinn, mit dem Verlust des Verstandes drohen, und manchmal weißt du wirklich nicht mehr, ob du noch bei Sinnen bist, ob du noch lebst oder längst in der Hölle bist, und deine Hölle ist nichts anderes als die Illusion von Leben, wenn du denkst, dass du lebst, dass du da bist, in dieser Stadt, unter diesen Menschen, dass du nicht gestorben bist, nur diese auf dem Asphalt liegenden Männer und Frauen und das Kind, doch du noch nicht, du bist noch nicht an der Reihe, du wirst nach Hause gehen, wirst deine Tür mit mehreren Schlössern, in denen sich der Schlüssel schwer dreht, verschließen, außerdem noch einen Eisenriegel vorschieben, wirst das Gesicht ins Kissen pressen und stumm daliegen, wirst versuchen, nicht an den Jungen zu denken, an die Frau, an den Mann, an den Geruch, und je mehr du versuchst zu vergessen, desto deutlicher werden sie dir vor Augen stehen, aber sie sind wirklich tot, du nicht, du lebst, du wirst nach all dem sogar essen können, vielleicht heute noch, mit diesen Händen, den blutbeschmierten, die sich an die Berührung mit dem noch nicht erkalteten Körper des toten Mannes in der dunkelgrauen Jacke erinnern, an das Raue seiner Kleidung und an die blasse Haut seines behaarten mageren Beins, das du, da seine Hose etwas hochrutschte, unversehens mit der Hand berührtest, als du den Mann aus dem Bus schlepptest, und mit derselben Hand wirst du essen, wirst dir genüsslich die Finger ablecken, wenn du sie mit Soße bekleckert hast, du kannst dir auch weiterhin die Zähne putzen, und du wirst – verdiente Sängerin Tschetscheniens - wieder beim Duschen singen, wenn du dir auf dem Herd angewärmtes Wasser aus dem Alluminiumeimer, auf dessen Grund sich in feinen Wellen ein trüber Bodensatz abgelagert hat, über den Kopf gießt, du wirst Musik hören, wirst lachen, wirst nicht vor Kummer sterben, vor Kummer stirbt man ebenso wenig wie an der Liebe, du wirst weiterleben, weil du am Leben bist, nicht tot ... Vielleicht ist das mit der Hölle ein Irrtum, eine dumme Hoffnung, dass du noch lebst, alles ein großes Spektakel, ein unvergleichliches Spiel, in dem die ganze Welt nur Kulisse ist, und die Menschen, von denen du denkst, du kennst sie, sind in Wirklichkeit nur für eine Massenszene gedungen, um in dir diese Illusion zu nähren, während du in Wirklichkeit längst tot bist. Und du denkst, du wärst noch nicht an der Reihe.

 

1Bz

 

Endlich kam die Miliz, die tschetschenische Sondereinheit OMON. Etliche Krankenwagen der „Schnellen Hilfe“ fuhren vor. Wir wurden beiseitegedrängt. Der Kommandeur Mussa Hasimahomadow - er kam ein paar Monate später ums Leben -, erschien, das Barett geckenhaft überm Ohr, mit akkurat gestutztem Bart, wie frisch vom Friseur, und entblödete sich in diesem Chaos nicht, wieder einmal zu schwören, er werde die Verbrecher, wer immer es sei, finden und bestrafen. Das schwor er nach jeder Explosion. Aber hätte er wirklich die Schuldigen bestrafen wollen, so hätte er nicht lange suchen müssen.

 

Als der erste Schock vorüber war, klärte sich allmählich das Bild des Geschehens. Der Sprengsatz war unter den Müllcontainer neben der Bushaltestelle gelegt worden. Zehn, fünfzehn Meter von der Haltestelle entfernt war über Monate ein russischer Kontrollposten gewesen. Am Vorabend hatten die Soldaten ihre Zelte abgebrochen und waren weggefahren, nicht ohne einen „Abschiedsgruß“ in Form der Bombe zurückzulassen.

 

Die Verletzten wurden ins 9. Städtische Krankenhaus gebracht, wo derartige Patienten längst Alltag waren. Ich fuhr hin. Wenig später kamen Menschen in die Aufnahme, um bei der Identifizierung der Toten und Schwerverletzten zu helfen, um Blut zu spenden oder einfach zu gaffen.

 

Es war dreiviertel zwei. 19 Verletzte waren ins Krankenhaus eingeliefert worden, einige in ernstem Zustand. Die Oberschwester brachte die Liste der Verwundeten heraus. Die ging Hand zu Hand, wurde laut vorgelesen.

 

Einer der ebenfalls im Krankenhaus eingetroffenen Milizionäre nahm die Liste an sich und ging damit zu einem Pavillon im Hof. Dort saßen noch zwei Milizionäre vom OMON. Von uns wurde keiner vorgelassen.

 

Die Zeit verging sehr langsam. Alle fragten nach der Liste, empörten sich, riefen durcheinander. Die Milizionäre aber saßen schön im Schatten und schrieben irgend etwas. Die Menschen waren wütend, wollten informiert werden, viele waren gekommen, um zu erfahren, ob unter den Verwundeten oder Toten Verwandte oder Bekannte waren, von denen sie wussten, dass sie an dem Tag mit dem Bus Nummer 7 fahren mussten. Eine Frau hielt es nicht mehr aus und schrie die Milizionäre an: „Ihr Schmarotzer! Berichte schreiben, das ist alles, was ihr könnt! Wenn ihr eure Arbeit machen würdet, wäre das nicht passiert!“ Die Oberschwester kam heraus, eine schöne Frau mit zerquältem, vor Übermüdung grauem Gesicht und den charakteristischen dunklen Augenringen, sie nahm den Milizionären fast mit Gewalt die Liste weg und hängte sie an sichtbarer Stelle aus.

 

Bald kamen neue Wagen der „Schnellen Hilfe“. Sie brachten Verletzte – noch sieben – und drei Tote: das junge Mädchen mit roter Bluse ohne Kopf, meinen Jungen, den mit der Spielzeugbrille, und noch eine junge Frau. Eine Krankenschwester trug in einer Hand eine durchsichtige Plastiktüte mit Leichenteilen. In der anderen Hand hielt sie einen bluttriefenden Fleischfetzen von der Größe einer Faust, den sie sonderbarerweise nicht zu den anderen in die Tüte legte; vielleicht hatte er einem anderen Menschen gehört, und sie wollte nichts vermischen. Sie hatte braunrot gefleckte Hände – von teils angetrocknetem und teils frischem Blut. Für einen Moment stellte ich mir vor, wie klebrig diese Finger sein mussten, und da hatte ich zum erstenmal an diesem Tag wirklich Angst. Solche Angst, dass ich davonlaufen wollte.

 

Davonlaufen und nicht stehen bleiben.

 

Davonlaufen und nie mehr zurückkommen in diese Stadt.

 

Als ich später ins Krankenhaus zurückkam, um Blut zu spenden, waren es bereits neun Tote, sie lagen im engen Korridor in einer Reihe, immer zu zweien, einer extra. Alle bedeckt mit weißen Krankenhauslaken.

 

Und noch später, als es ruhig geworden war, als die Stadt unter der Drohung der Sperrstunde verödete, wurde die Stille des nächtlichen Grosny von wahnsinnig lauter Musik zerrissen. Darrell Hase sang mit süßlicher Stimme von Liebe, Sehnsucht und Zärtlichkeit. In einem Kontrollposten entspannten sich die Henker nach dem schweren Arbeitstag in dieser Stadt, wo der Tod hinter jeder Ecke lauerte, wo ein endloses Davonlaufen war – mal warst du hinter dem Tod her, mal er hinter dir.

 

Aus dem Russischen von Renate Reschke

 

 

 

 Russich

 

   ГРОЗНЫЙ

 

      Отрывок из эссе

                            

 

       Как любить тебя, Грозный? Блуждая по твоим мистическим руинам, по закоулкам твоих немыслимых форм развалин, над которыми ветры разносили трупный запах и шуршащие, путающиеся под ногами, черные полиэтиленовые пакеты с золотыми оттисками букв «IMMER UND ÜBERALL», то ли рекламировавших  название  таинственной фирмы, чью продукцию никто никогда не видел, если только продукцией той не были сами пакеты, то ли это было не что иное, как твое недвусмысленное  мотто, пароль, разрушающий  для тебя все замки и стены;  зловещих, холодных, хранящих тайны погребенных под собой жизней развалин, охраняющих эти свои тайны, словно бесценные сокровища, хищно оскаливаясь беззубым ртом, изрыгая из своей злобной  утробы  осколки, детонируя скрытыми где-то глубоко внутри неразорвавшимися, притаившимися в ожидании удобного мгновения вероломными минами,  блистательным фейерверком взмывающими в небо всякий раз, когда кто-то пробует приблизиться к этим, никому, кроме нас двоих, уже неведомым сокровищам, свидетелей погребения которых ты одного за другим уничтожал, виртуозно, как только ты один на свете умеешь, обрекая их на забвение,  я столько раз проклинала тебя, Грозный.

 

Слышал ли ты эти глухие проклятья, больно царапая сужавшееся от ненависти и отчаяния горло, осыпавшие тебя долгими ночами, переполненными стонами несчастных, запахом крови и цветущих акаций, и пыли, многослойной, густой, нежно-пепельной твоей пыли, хоронившей под собой дневные кошмары прятавшихся среди твоих развалин, чтобы они, эти люди-призраки, оглушенные бедами нового дня, забыли назавтра об ужасах дня предыдущего, эти проклятия, кровавым кашлем  выхаркиваемые вышвыриваемой тобой, ненужной тебе, ничтожной пешкой в твоей многоходовой, изощренной игре, слышал ли ты их, Грозный?

 

       Мы столько раз отрекались друг от друга. И ты ненавидел меня не меньше, чем я тебя.

 

       На каждом рассвете, на протяжении неисчислимых лет, едва освободившись от короткого сна, переполненного  глазами, и ртами, и перевязанными колючими проволоками руками погребенных под тобой, навеки оставшихся в твоих искусно захлопнувшихся ловушках, призывавших меня к себе, обещая покой и целительное забвение, я осторожно открывала дверь балкона, заваленного осколками ночных перестрелок, битым стеклом, оставшимся после первых, давних уже, штурмов тех дней, когда на окнах еще оставались стекла, чтобы биться, - вылетая из деревянных, окрашенных белой краской рам при взрывах тогда еще не совсем привычных бомб, они лопались в рамах, тонкая линия, трескаясь и расползаясь зигзагообразно по всем направлениям, доходила до углов окна, как трескается пустынная земля, иссушенная долгой засухой,  потом, мгновение спустя, словно что-то изнутри выталкивало стекло из его деревянных оков, и оно, освободившись, вылетало, кружась и  разлетаясь на красивые геометрические фигуры, и долетев до бетонного пола балкона, издавало переливчатый, долгий звон и разбивалось вдребезги, мельчайшими осколками вонзаясь в деревянные полки, в картонные коробки из под обуви и бытовой техники, в заготовленные загодя в предчувствии войны мешки с картошкой и крупами;  я так и не решилась собрать эти стеклышки, бог знает зачем сохраняя их, ступая по ним, разбивая их на еще более мелкие частицы, при каждом выходе на балкон, со скрежетом давя их башмаками, и чувствуя их пронзительный треск под ногами, я почти любила этот звук, вызывавший гусиную кожу по всему телу, этот скрежет раздавливаемого ногами стекла, ступая по которому  я осторожно, присев на корточки, рискуя быть замеченной, выглядывала наружу, и видела  твои сумрачные улицы, неохотно пробуждающиеся от ночного оцепенения. И в этот самый час, когда я обводила взглядом простреленный угол почерневшей от гари и смрада сожженной пятиэтажки напротив, отрезок проспекта Победы, медленно вырисовывавшийся в утреннем тумане, по которому взад и вперед ездили зловещие автомобили с затемненными стеклами; они, эти автомобили, рассекали рассветную мглу, высвечивали фарами, выбрасывавшими то ближний свет, то дальний попеременно, улицы и подворотни, заросшие дикими травами крыши черт его знает как устоявших под обстрелами домов, чтобы никто, ни одно живое существо не могло укрыться от всевидящих, натренированных очей  восседавших в тех автомобилях  никогда не спящих убийц, созванных тобой для этой продолжительной, растянувшейся не в меру тризны; в домах этих сырых, заваленных пережившим бомбежки бытовым хламом, за продрогшими долгими зимами стенами в черных разводах плесени и всевозможных грибков, с которыми давно уже никто не боролся, за этим раем для микроорганизмов, тончайшими ядовитыми нитями проросших по всему жилищу, словно паутина опутывая поверхность стен все новыми и новыми пятнами, - стараясь хоть как-то сохранить тепло, горожане заклеивали скотчем, забивали одеялами и подушками все отверстия в стенах, пустующие рамы окон, и дыры на потолках, сочащиеся перемешанным с грязью и серой дождем, от этого и без того удушливый, коптящий злобой и дымом самодельных  «буржуек» затхлый воздух твой порождал новые мутации грибков, довершавших работу твоих наемных убийц, - за этими терзаемыми всевозможными паразитами стенами, забывшись ненадолго сном, лежали в обнимку со своими паспортами твои жильцы, Грозный, уставшие от долгих дней ожидания, с лицами серыми, рано состарившимися, смиренные, как стадо баранов, ведомое на убой, они лежали, укутавшись в рваные обноски, и снились им кому блаженные райские сады, с шуршащими белыми простынями на израсцовых кроватях, кому далекое, как будто никогда не бывшее детство, скорее всего, чужое, потому что своего они давно уже не помнили, детство, игра на зеленом летнем лугу, и плавание в небольшой запруде, и брызги воды, и вода, вода, которой вдоволь, которой так много, что в ней можно барахтаться, обливаться ею, разбрызгивать ее во все стороны, и, искупавшись, не надо собирать ее в тазик на потом, на резерв, чтобы смыть унитаз, и, умываясь тоже не нужно подставлять тазик, и после мыться посуды не надо сохранять воду все для того же унитаза, воду не нужно носить в алюминиевых, пластиковых, эмалированных ведрах и десятилитровых канистрах за несколько километров, через блок-посты, через заминированные дворы и тропинки, воду можно слушать, наслаждаясь ее звонким журчанием, окуная лицо в прозрачную прохладу с белыми, черными, коричневыми камешками на дне, и, приподняв лицо, можно долго вглядываться в расходящиеся по поверхности воды круги с медленно проясняющимся в них собственным лицом, чистым, умытым, безмятежным лицом и чувствовать, как капли с лица стекают вниз по щекам к подбородку и одна за другой медленно капают в воду, вызывая новые круги; кому снился кошмар, один и тот же, повторяющийся из ночи в ночь кошмар будто бы он потерял свой паспорт, потрепанный, с рваными листами  в бесчисленных отметках, свидетельствующих  о том, что Имярек Такой-то в Такой-то день Такого года прошел проверку на блок-посту номер Такой-то Такого-то района Чечни и корявые подписи российских военных под ними «Полковник (капитан, лейтенант, генералиссимус) Такой-то»; паспорт, который вот вроде бы только что был здесь, во внутреннем кармане куртки, у самого сердца, - самое важное во вне его впритык к самому важному внутри его, - а теперь вдруг беспричинно совсем, совсем не к месту исчез, и не найти его, и как теперь жить дальше, как спать, куда бежать и что сказать нависшим над кроватью солдатам, как объяснить, что он был, честное слово, был, клянусь вам, я лег с ним вместе, он был со мной, когда я засыпал, я трогал его для надежности , даже несколько раз трогал, клянусь, и сердце его чувствовало и согревало своим монотонным биением,  я не знаю, куда он делся, ради бога, я не вру, верьте мне, ради бога! - и просыпается в холодном поту, измученный, вскакивает, хватаясь за грудь, ощупывая дрожащей рукой шершавую ткань пропахшей потом куртки где-то в районе сердца, нащупывает книжицу паспорта, со вздохом облегчения, счастливый от того, что пережитое было всего лишь сном, всего лишь зеркалом его дневных страхов, проводит рукой по твердому переплету паспорта в  гибкой, специально для русских солдат, с надеждой смягчить их, отвлечь, обмануть этой маленькой хитростью  купленной пластиковой обложкой с российским гербом и ненавистными словами «Гражданин Российской Федерации», долго сидит на постели, не в силах унять биение взбудораженного кошмаром сердца, вслушивается в шорохи просыпающегося города, наконец, обессиленный, падает снова на постель и засыпает, не отнимая руки от заветной книжицы; одичалые тощие псы, только и встречавшиеся в эти ранние часы на улицах, торопливо семенили  под спасительные сени руин, боясь попасться на глаза обитателям автомобилей с затемненными стеклами; я смотрела на них, не в силах оторваться, боясь обнаружить себя, я, тем не менее, завороженно  вглядывалась  в темные глазницы «девяносто девятых*», и мне казалось, что я их вижу, что я вижу воспаленные от недосыпания и злобы глаза служивших тебе суровых, неумолимых мужчин в черных военных одеждах с множеством накладных карманов, обутых в НАТОвские ботинки на толстой бесшумной подошве, с автоматами, удобно расположившимися между широко разведенных ног, в этот самый час разве не ненавидел ты меня, Грозный? Разве не смеялся ты надо мной?

 

Отчего же я зову тебя сегодня  в своих снах, вымаливая хоть линией твоих нежных, пугливых   облаков, хоть сумрачной, веющей могильным холодом камней тишиной развалин твоих, хоть звуком от скрежета зубов в минуты отчаяния появиться  в моих рваных, в моих безумных, в осколочных моих  снах; отчего я с вечера настраиваю себя на возможную встречу с тобой, прихорашиваясь для нее, взволнованно и пугливо, как целомудренная  невеста в первую ночь любви, допоздна не ложась спать, оттягиваю сладостную минуту встречи, чтобы отдаться ей всем изможденным ожиданием существом, чтобы, оттянув как можно дольше сладостный и мучительный миг встречи, истомиться настолько, чтобы не мочь больше без тебя, так, что  ноги сгибаются от дрожи в коленях и отказываются держать вмиг отяжелевшее тело, и немеющие руки хватают воздух, пытаясь дотянуться до тебя, не находя тебя, не находя?..       

 

 

       Но ты не снишься мне, Грозный. Предательский, неверный, жестокий город, ненасытно   глотающий все новых и новых жертв. Убийцы по-прежнему шастают по твоим улицам, выискивая завтраки, обеды и ужины для твоего ненасытного чрева. Как они убивают! Никто не умеет так убивать, как взращенные тобой мужчины, эти мужественные, сильные, красивые брутальной красотой мужчины,  поклявшиеся убивать во имя тебя, именем твоим, с благословения твоего, Грозный. Они не различают ни детей, ни женщин, ни стариков, ибо ты, Грозный, вечно голодный, всеяден. Они хватают жертв своими натренированными руками со вздувшимися на могучих бицепсах мышцами, и отправляют их целиком  в твою разинутую пасть. А иногда, если тебе, изнывающему от скуки и однообразия,  хочется разнообразить меню, они перемалывают жертв, заставляя их биться в долгих агониях, и ты наблюдаешь за этим, осклабившись самой счастливой из своих улыбок, ты слушаешь крики и стоны несчастных, и зажмуриваешься от удовольствия.

 

       О, я знаю, как ты умеешь зажмуриваться, я видела это столько раз, и столько раз я слышала твое довольное мурлыканье, когда  сильные мускулистые адепты твои расчленяли тебе на десерт какого-нибудь бьющегося  в конвульсиях несчастного; они связывали несчастных по рукам и ногам колючей проволокой, прикрепляли к окровавленным, измученным долгими пытками телам прямоугольники взрывчаток, похожих на объемные плитки воздушного шоколада, время от времени, для разнообразия они засовывали эти плитки в окровавленные взбухшие  рты приговоренных, в рты, в которых они выпилили все зубы, иногда они  вырывали их плоскогубцами, плоскогубцами же, своим излюбленным орудием, давили  языки пойманных, этих случайно попавшихся  им в руки юношей и девушек, проклинавших те ночи и дни, когда они, в пароксизмах ослепляющих страстей были зачаты из капля, и те ночи и  дни, когда они выскользнули из материнских утроб и, впервые увидев ослепительный свет жизни,  криком огласили свое пришествие в этот мир;  юношей и девушек, чьи рты они плоскогубцами превращали  в кровавый фарш, эта пытка у них называлась «волчий оскал», они считали ее самым верным лечением от неразговорчивости жертв; они засовывали в кровавое месиво рта слитки пластида, а ты зажмуривался от удовольствия в предвкушении взрыва, который секунды спустя кровавым дождем рассеет плоть очередной  безымянной  жертвы по твоей ненасытной земле. Сколько раз я вместе с другими выжившими, с другими еще живущими собирала их мельчайшие частицы, иногда всего лишь капли жира и кожи, намертво приклеившиеся к комочкам земли, обгорелые волоски или кусочки обуви, миллиметровые  фрагменты тела, разбросанные на многие метры вокруг, и слушала при этом твое довольное мурлыканье, Грозный.

   

     ***

 

       А однажды они пришли на рассвете, словно восставшие из самых страшных моих снов. Я всегда знала, что они придут на рассвете. Я видела это много раз в моих снах. Все это уже происходило со мной сотни, быть может, тысячи раз. Люди в черном, до комичности похожие на своих предшественников, на тех, кто однажды, много лет назад, пришли за моим отцом, чтобы на десять страшных лет вырвать его из жизни, ввергнув ледяную пучину ГУЛАГа, на тех, кто  разбивал вдребезги тишину твоих предрассветных улиц годы, десятки лет назад, на тех, кто и тогда неспешно натягивали на восходе солнца свои брезентовые сапоги и пропахшие потом и кровью кожанки.

 

       Эти, пришедшие в то утро за мной, тоже были в кожанках, словно боясь хотя бы внешнего  несоответствия. Эти кожанки... Должно быть, там, в их ледяных подвалах, есть специальные фабрики по пошиву этих омерзительных кожных изделий, кто знает, может быть, у них мода такая внутрисистемная.

 

      Я не спала всю ночь. Я ждала их. Я знала, что они придут. И они знали, что я жду их.

 

      Я ждала, одетая. Не зажигая ни огня, ни свеч. Не двигаясь, чтобы не нарушать этой колючей тишины, в которой я отчетливо слышала, как за окном шелестит листва свисающих к моему балкону веток акаций, - этот запах  как всегда неожиданно зацветшей грозненской акации, как упоителен он был, как хотелось жить в том мае, утонувшем в теплом аромате душистых белых гроздей, в ту ночь, сумасшедшую от волшебного, пьянящего запаха, какую жажду он вызывал, казалось, я могла выпить в ту ночь всю влагу на земле, все воды во всех колодцах мира, а и тогда  не была бы утолена та жажда.

 

      У меня не было воды. Вода закончилась накануне вечером. Идти за ней надо было на Грознефтяную, мимо множества переполненных уличных кафешек с их вооруженными завсегдатаями в камуфляжных формах и в гражданских костюмах, из-под которых характерно обугливались пистолетные кобуры, мимо огороженных со всех сторон мешками с песком блок - постов с федералами в банданах, со скучающим видом посасывавших дешевую газировку из пластиковых бутылок.  Я не решилась пойти за водой . Меня бы увидели и  схватили. Или расстреляли бы по дороге, выстрелив в спину, или в лицо, скорее в лицо, рукой  какого –нибудь ухмыляющегося победно твоего посланца, ибо для чего им было прятать свои лица от меня, в самом деле, от меня, не спавшую несколько суток, с красными, слезящимися от бессонницы и ожидания глазами? Я знала, они были повсюду, они следили мной. Все глаза в этом городе следили за мной, и занавески на всех окнах шевелились, когда я проходила мимо, и бледные руки с заскорузлыми пальцами, принадлежащими невидимым соглядатаям, придерживали эти занавески, пока я не исчезну из вида.

 

      У меня не было воды. И друзей не было, и сил, и желания продолжать дальше. Я чувствовала, что я не могу больше,  и что нет сил даже бежать. Да и куда бы я могла бежать? Кольцо вокруг меня сжималось с каждым днем, я видела это, ощущала почти физически, и все равно не могла остановиться, не сделала ничего, чтобы предотвратить это, не притворилась даже, что хочу.

 

      Я ждала их. Я была готова. Я только не хотела попадаться к ним живой. Я не хотела, чтобы они трогали меня своими грязными руками, чтобы пальцы их толстые, похожие на отъевшихся трупных червей, касались меня, выворачивали бы  мне руки,  били меня. Я не боялась боли, я не испытывала ни капельки страха,  по крайней мере, тогда, в ту ночь, мне так казалось. Я боялась только этих пальцев-червей.

 

И вот я сидела, уверенная, - не знаю, откуда и как, - что в эту ночь они точно придут. Я размышляла, что именно мне предпринять, когда они будут близко, как вести себя, когда я услышу их шаги. У меня была  граната, я купила ее два года назад у какого-то узкоглазого солдата на блок-посту между Урус-Мартаном* и Гехами*, у  грязного, вечно голодного, с вороватыми темными глазками с навечно застывшим страхом в них солдата, караулившего проезжающие автомобили, чтобы стрельнуть сигареты, выменять тушенку и сгущенное молоко на хлеб, а если повезет и на деньги. У меня была эта грушевидная холодная  штука в пупырышках и со стальным кольцом у горлышка, которую я хранила под кроватью, и я знала, что стоит только потянуть за кольцо, и все будет закончено прежде, чем пальцы-червяки успеют дотронуться до меня. Но я не знала, хватит ли у меня сил потянуть за это проклятое колечко, - я так хотела жить той ночью, как никогда до или после.  У меня было два варианта, всего лишь два, не считая гранаты, и оба они были ужасны.   Можно было спрыгнуть с балкона, с высоты четвертого этажа,  быть может, я не погибла бы тогда, но и убежать бы не смогла. А попасться к ним переломанной было бы еще ужаснее, чем погибнуть. К тому же, я была уверена, они знали, куда выходит мой балкон и мои окна, и вообще все про меня, и наверняка ожидали бы там внизу, под шелестящей, ничего не ведающей акацией. Или я могла вымолить у Всевышнего силы и волю, чтобы посмотреть им в глаза, и отдаться в руки судьбе, даже если бы судьба имела в ту ночь омерзительные  короткие пальцы, похожие на трупных червей.

    

       Я вышла на балкон. Так и было, они стояли внизу, в черных кожаных плащах с длинными, почти до земли спадающими полами, и курили. Когда я, выходя, легонько, пытаясь не шуметь, приподняла дверь, которая, тем не менее, уныло скрипнула, кто-то из них поднял голову и посмотрел на меня. Я моментально отвела глаза. Оно было как облако, - это внезапно охватившее меня чувство, нет, не чувство, а скорее понимание, трезвое, ясное понимание, что вот это оно  и есть, что сейчас,  в эту ночь, что  мгновение спустя или минуты..., и я почувствовала, как у меня начало неметь тело, сначала  сверху, от плеч к предплечью, и далее постепенно вниз, по локтю к ладоням и пальцам. По животу и спине, и по пальцам ног. Странное, сковывающее ощущение, мне казалось, что кровь в моем теле медленно стекленеет, покрываясь тонкой оболочкой льда. Как будто ледяная кромка, расползаясь по всему телу, словно метастазы рака, пробирает все новые и новые миллиметры плоти, паутиной опутывая всю меня.

 

       Вдруг как будто какая-то тень шевельнулась за углом пятиэтажки. Я посмотрела в ту сторону, и увидела того, кого  не видела много лет, кого давно считала мертвым. Я узнала его печальный, едва различимый в темноте силуэт, согнутые плечи и чуть склоненную на бок голову. Он едва заметно покачал головой, словно подавая  знак, будто бы  говоря мне «нет, нет, не делай этого». И прежде, чем я успела что-то сообразить, тень  снова исчезла за углом. В это же самое мгновение я услышала позади меня голоса. Мужчины с закрытыми черными шерстяными  масками лицами обступили меня, некоторые разошлись по комнатам, еще двое с автоматами наперевес киношно встали у дверей, как будто возможно было бежать из этой вмиг превратившейся в Аль-Катрас  крохотной квартиры, затерявшейся в ночи и отчаянии.

   

Они не стали меня бить. Никто не тронул меня и пальцем. Никто ни о чем не спросил меня. Лишь надели на онемевшие, ничего не чувствующие руки наручники, и повели, слегка подтолкнув в спину стволом Калашникова. Мы спустились по лестнице, и я всю эту долгую и темную дорогу без единого проблеска света в пустынном подъезде считала ступеньки. Их было ровно пятьдесят три, с каждым шагом гулко отдававшихся в висках ступенек, по 16 на каждый этаж, и еще пять дополнительных между первым этажом и дверью подъезда, я запомнила эту цифру на всю жизнь, и когда на последней, пятьдесят третьей  ступеньке мы оказались у выхода, ствол Калашникова снова уперся мне в спину и хриплый голос на русском языке сказал «сюда», легким движением ствола по ребрам указав в сторону двери на улицу, как будто я не знала дороги, как будто тысячи раз я не поворачивала в этом месте направо и не перешагивала через этот порог.

 

      Прохладный воздух, твой незабываемый майский предрассветный  воздух дохнул на меня, Грозный, и я снова с такой невиданной, с такой постыдной остротой захотела жить, так, что глубоко внутри меня, в своем невидимом для  палачей далеке, я готова была броситься перед ними на колени, перед этими грозными, торжественными людьми без лиц, и умолять их не убивать меня, не стрелять, дать мне пережить это волшебное утро, еще одно утро, всего лишь одно-единственное утро, освещенное миллиардами подмигивавших светлячков на твоем  бледнеющем небе...

    

       Все тот же голос велел мне повернуть направо, за угол дома, в то место под моим балконом, где нас ждали докурившие  свои сигареты люди в длинных кожанках. «Все нормально?»,- спросил кто-то из дожидавшихся. «А как же!»,- с неуместной бодростью ответил  хриплоголосый,  которого я не могла видеть, так как он шел все время позади меня.   

    

       «Беги!». Я услышала  знакомый голос одновременно с автоматной очередью, разорвавшей мглистую тишину. «Беги!» Один из сопровождавших меня безликих людей упал на землю. Я посмотрела в сторону пятиэтажки, и увидела человека, стоявшего во весь рост с автоматом, из которого неправдоподобно, словно в американских боевиках, неслись   потоки огня.

 

      Почему, почему, почему ты это делаешь? Почему ты показываешься им?   Почему не стреляешь из укрытия?

 

      Я знала, почему. Он хотел отвлечь внимание на себя, напугать их неожиданностью, шокировать, парализовав на мгновение волю этих твоих несравненных адептов, чтобы я, воспользовавшись паникой, могла бежать.

 

      Я увидела, как он упал, скошенный раздавшимися со всех сторон автоматными очередями. Розовое зарево рассвета тонкими, неуверенными линиями расстекалось над сожженным остовом пятиэтажки, над крышами сонных домов и телеграфными столбами, над шелестящими кронами акаций и платанов. Земля под моими ногами начала кружить, сначала медленно, словно раскачиваясь, затем все быстрее и быстрее, и я почувствовала себя на бешено мчащейся карусели из аттракциона, увиденного когда-то, много лет назад в Осетии, когда учитель по труду, весельчак с вечными гусиными лапками возле глаз Сайд-Ахмед , - в апреле 1995-го солдаты расстреляли его в школе, на пороге того самого кабинета труда, где он учил нас вырезать по дереву и лепить из глины смешных бородатых человечков,-  повез нас на экскурсию во Владикавказ; я услышала страшный, нечеловеческий крик, словно тысячи разъяренных львиц изошлись  одновременно в диком реве, и, на бегу понимая, что это я кричу,  побежала в сторону упавшему. Груды мусора, обломки кирпичей и бетона, разломанные, изуродованные пулями и осколками ветки деревьев и пакеты с бытовым мусором  проносились мимо меня,  я все бежала и бежала, и никак не могла добежать до него, лежавшего на спине, распластанного по перепаханному  танками асфальту,  как будто заснув, как он всегда засыпал, раскинув руки и ноги во всю ширину кровати. Я не услышала выстрела. Я только почувствовала, как что-то холодное и острое пронзает мою спину, и как оно приподнимает меня, удерживая на весу, как если бы меня проткнули штыком и подняли в воздух....

 

       Я проснулась. Кошмар должен был бы закончиться на этом месте. Во всем огромном мире у любого из шести миллиардов людей кошмар бы закончился здесь, на этом месте, в то мгновение, когда человек открыл глаза. Но не у родившихся в  твоем проклятом чреве, Грозный. В мою дверь стучали. Кошмар, настоящий, реальный, только начинался...  

    

     ***

 

       Ты и не мог быть другим, Грозный. Город, возведенный для устрашения, крепость, из ненависти сотворенная, из ненависти и пепла сожженных деревень.

 

В тот понедельник, в сентябре, - ты помнишь, конечно, - был солнечный ясный день. По проспекту Победы, жившему своей обычной дневной жизнью, разъезжали машины с притворяющимися мирными жителями горожанами; владельцы маленьких придорожных кафе, радуясь еще одному теплому дню, поставили у тротуаров выносные столики из белого пластика, и девушки в веселых одеждах усаживались за них, заказывая мороженое и кока - колу в высоких, запотевших стаканах, раскачивая перекинутыми одна за другую ножками в туфельках на  нереально высоких  каблуках своих настоящих или поддельных, в зависимости от финансовых возможностей  родителей, Маноло Блаников и Нандо Муци.   Некоторые столы были заняты парами,  за другими располагались группы небритых мужчин в камуфлированных одеждах, увешанные разгрузками цвета хаки, карманы которых тяжело оттопыривались от втиснутых в них автоматных рожков, они чувствовали себя хозяевами жизни, и потому разговаривали громко и вызывающе, то и дело разрывая воздух хохотом, когда какой-нибудь из них, сам себя считающий неотразимым сердцеедом, одаривал проходящих мимо девушек двусмысленными комплиментами. 

 

       Время от времени, разрывая воздух сиренами, проносились чиновничьи кортежи с мигалками на крышах автомобилей.  Торговые ряды по обочинам дорог, наспех   сколоченные из разбитых бомбами огрызков мебели,  столов с ободранными краями и ученических парт, собранных на развалинах школ, были уставлены тающими на солнце шоколадными плитками в маслянистых разводах на обертках, и запыленными рядами бутылок, - коньяков, ликеров с мутными молочными, шоколадными и малиновыми жидкостями, множеством наименований водки и пивом со сбившимися набок из-за частых погружений в расположенное  рядышком ведро  с холодной водой, заменяющим холодильник, этикетками;  сигаретами блоками и пачками, и  - как сугубо грозненское ноу-хау, - поштучно, из открытой пачки, с расчетом на самых юных потребителей, не смеющих покупать всю пачку из страха быть изобличенными родителями, этими прыщавыми подростками, оглядываясь по сторонам, суетливо прячущими сигаретку в сомкнутых в полукулак потных пальцах,  носившими в карманах чеснок и кофейные зернышки, чтобы  после где-нибудь в подворотне или среди твоих пропавших уриной и сыростью развалин лихорадочно выкуренной сигареты  спешно разжевать пару-другую зубчиков чеснока или зерен кофе, дабы убить, как они надеялись,  никотиновую вонь. Особенно плотно торговые  ряды расположились  напротив бывшего Дома моды, верхние этажи которого чернели сажей и гарью, а на первом располагались пара кафе, мастерская по ремонту телевизоров и автомагнитол,  ксерокс и  ламинирование документов, туристическое бюро «Сан Тревел» и магазин итальянской моды «Итал - Мода».

 

       На углу проспекта Победы и улицы Мира ленивый гаишник помахивал полосатым жезлом, безуспешно пытаясь отрегулировать похожее на возвращающееся с выпаса стадо поток автомобилей.

 

       Было нечто необычное для тебя, Грозный, в этот понедельник. Впервые в жизни я увидела уличных музыкантов. Настоящих, как на каком-нибудь Монмартре или Арбате. Это странное для Чечни трио – скрипка, гитара и аккордеон – расположилось на тротуаре возле летнего кафе все на том же проспекте Победы. Прохожие останавливались, прислушивались, бросали деньги в картонную коробку у ног музыкантов. Яркие лучи полуденного солнца  освещали площадку перед музыкантами, и их лица, впалые, все как один небритые и бледные, словно они впервые вышли из сырых твоих подвалов на солнечный свет. Лучи играли на мехах потрепанного аккордеона, высвечивали отпечатки грязных пальцев на панели гитары.

     

       Музыканты как раз закончили национальную мелодию – димаевский “Чеченский Вальс”, и начали играть какую-то лезгинку, когда земля под ногами будто слегка качнулась и задрожала, как во время землетрясения. Раздался грохот. Еще через секунду  толпы людей устремились в сторону Дома моды, рядом с которым поднимались в небо клубы дыма.

 

Я находилась в метрах ста пятидесяти от места взрыва, и тоже  побежала туда.

       Пробираясь сквозь толпу зевак, расталкивая их локтями, я задыхаясь от  духоты, бега и возбуждения, от предчувствия того, что мне предстояло увидеть.

 

       Автобус с цифрой 7 на лобовом стекле, с раскуроченными боками и разбитыми стеклами стоял на остановке рядом с биржей труда.  Дверей, кажется, не было, или они не успели закрыться.  Ошметки человеческой плоти валялись вокруг, куски мяса свисали с оконных отверстий «семерки», с засохших веток платана кровавыми каплями сочились на толпящихся вокруг горожан.  Пахло чем-то густым и тошнотворно-сладким, как во время обряда жертвоприношения, когда кровь заколотого животного стекает в эмалированный тазик.

 

       Несколько человек влезли в заляпанный кровью, низко прижатый к земле автобус, пытаясь разобраться, кто из пассажиров еще жив, и толкаясь и мешая друг другу в тесноте узкого салона старенького ПАЗика, они оттаскивали в сторону трупы,  чтобы освободить погребенных под ними живых.

 

В салоне, на забрызганных кровью, изодранных сиденьях, на одном из которых ножом было вырезанно слово «Шали»,  между двумя рядами кресел образовалось страшное месиво из тел, шевелящихся или затихших в неестественных, странных  позах. Несколько легко раненых, сумевших самостоятельно выбраться из автобуса, растерянно озирались по сторонам, смущенные вниманием обступивших их людей, словно ища поддержки, или пытаясь спросить о чем-то, хватая ртом воздух, словно пытаясь вобрать его в себя как можно больше, глотая этот воздух снова и снова, они были похожи на огромных  задыхающихся рыбин, выброшенных на берег. 

 

В заднем ряду сидений кто-то, едва различимый, со сдавленными стонами двигался, пытаясь выбраться из-под  навалившейся на него груды тел. Пожилая женщина, я запомнила ее сбившийся на бок шелковый платок в больших красных розах, кричала, умоляя, чтобы ее вытащили. Она не затихала ни на минуту, разрывая жуткими, противными криками спертый воздух в тесном салоне маршрутки, и этот крик почему-то вызывал не сострадание, а скорее раздражение, желание заставить ее замолчать. Мне на одежду капнула кровь, откуда-то сверху, с крыши автобуса, или с неба, с ненасытного, неумолимого твоего, Грозный, неба, и я перестала ее слышать, наступила странная тишина, как будто слух покинул меня, я только видела ее обезображенное ужасом и кровью лицо, широко раскрытый рот и руку, кисть которой скрывалась где-то между спинкой впередистоящего сиденья  и изогнутым железом очень сильно вдавленного вовнутрь бока автобуса. В момент взрыва она сидела на предпоследнем сиденье, и когда автобус взлетел вверх, подброшенный мощной взрывной волной, и затем упал, женщина оказалось зажатой между тесными сиденьями. Добраться до нее, не освободив передние места и проход между рядами от груды мертвых тел, было невозможно. Со лба женщины обильными струйками стекала кровь, заливая глаза и губы. Но  кричала она больше от шока, чем от боли. Боль начнется потом, когда она успокоится, когда ее вынесут отсюда, и она поймет, что осталась жива.

 

       Так бывает. И не только с теми, кто попал в беду, но и с теми, кто оказался рядом, с теми, кто пытается помочь. В первые минуты после взрыва невозможно ничего понять. Нельзя  даже  пытаться что-то осмыслить, иначе потеряешь контроль над собой, и тогда останется только паника, только истерика. В первые мгновения ты просто ни о чем не думаешь. Ты видишь лица в крови; как в кинохронике, смотришь на искривленные от ужаса и боли лица людей, разбросанные части тел, сумасшедшую жестикуляцию, стоны и крики. Крики тоже видишь, - слышать их, как правило, просто не успеваешь. Если же прислушаться к этим жутким воплям, оцепенение не позволит сдвинуться с места.

 

      Ты действуешь автоматически, что-то срабатывает в тебе, какой-то механизм, скрытый, непонятный, притупляющий чувства, заставляет действовать на уровне инстинктов, он оттачивает твои движения и управляет ими, мобилизуя силы и волю, страх отступает, уходит куда-то, чтобы вернуться позже, когда все закончится, когда ты останешься наедине с собой и с картинками, прокручивая снова и снова в памяти каждую деталь увиденного, каждую морщинку на телах убитых, их лица, объединенные одним, одинаковым у всех выражением отрешенности, цвета их одежд и складки на них, кольца на их пальцах и сережки на ушах, и бесцветные глаза, смотрящие сквозь тебя, видящие что-то, что не видно тебе, и от того, что они увидели нечто, что тебе неведомо, что тебе недоступно, они, эти глаза мертвых, придают убитым ореол таинственных знаний, мудрости, чью глубину живущим не постичь, но и отчужденность тоже, равнодушие и брезгливость к происходящей вокруг них суматохе.

    

       Автобус, как всегда бывает в такой час и на этом маршруте, был битком набит.

  

       Вместе с какой-то женщиной я потащила мужчину лет шестидесяти. Я держала его за ноги, моя напарница – за плечи, протиснув руки ему под подмышки и скрестив их у него на груди, чтобы не соскальзывали. Он был мертв. Ему повезло, погиб сразу же. Что удивительно, на нем почти не было крови, и никаких ран, осколков, торчавших из тела или разорванных одежд. Он просто был мертв. Темно-серый пиджак на нем и клетчатая рубашка под пиджаком выглядели почти чистыми, лишь на одном из рукавов была размазана чужая кровь, - это мы его испачкали, пытаясь вытащить из-за узко сведенных взрывом сидений. Может быть, он неудачно ударился головой, когда автобус  грохнулся об  землю. Или не выдержало сердце. 

     

       Пожилую женщину в сбившемся платке удалось-таки вытащить. Ее положили на тротуаре, на осыпанный стеклами асфальт, где она, не переставая кричать «Аллах! Аллах!», сидела, неистово, как в трансе, качая головой из стороны в сторону, временно от времени размазывая ладонью по всему лицу кровь, стекавшую со лба. 

    

       Не было ни милиции, ни машин “скорой помощи”. Ни телефонов, чтобы их вызвать. Кричали, что могут быть еще взрывы, что нужно скорее уходить отсюда.

    

В автобусе остались только раненные, которых по одному вытаскивали наружу, и, усаживая в первые попавшиеся машины, увозили в больницу. У меня закружилась голова, и, в очередной раз выбравшись с кем-то  из раненных под руку, я почувствовала, что скоро потеряю сознание. Глотая слюну, обильно собиравшуюся под языком, я думала о том, как не вырвать на глазах у всех.

 

Я опустилась на землю, и села, прислонившись спиной к иссушенному стволу платана.

 

       Молодая женщина искала какую-то девушку. Подбегала ко всем и  спрашивала: “Вы не видели девушку в красной кофте? Не видели ее? Она такая, в красной кофте, светловолосая такая девушка?”. А потом вдруг закричала: “Я видела ее! Я видела ее! Я видела,  как ей оторвало голову!”. Упала на землю и завыла.

   

       Трупы выложили рядом с автобусом. Их было четверо. Еще несколько тел увезли в больницу.  Мужчина, две женщины и ребенок лет четырех-пяти лежали в нескольких метрах от меня. Этот мальчик, красивый, с коричневыми веснушками по всему лицу, из приоткрытого рта виднелись два больших передних зуба, изодранные руки, загорелые и тонкие, пальцы на одной руке застыли широко разведенными, и казались похожими на обрезанные ветки молодого саженца, вряд ли я смогу его когда-нибудь забыть, отравляющего и поныне мои сны, смеясь и пуляя в меня водой из своих очочков, -  иногда  я вижу его живым, но чаще мертвым, в луже бордовой крови, в которой он лежал в тот давний сентябрьский день в центре Грозного, бледный, навеки безмолвный. У мальчика на шее висели пластмассовые цветастые очки с резиновым шнурком и пульверизатором. Такая игрушка: нажимаешь на пульверизатор — и из дужки очков брызгает струя воды, как у клоунов в цирке. Должно быть, ему купили их только что, на расположенном рядом рынке, перед посадкой в этот его последний автобус.

   

       Трупы нечем было накрыть. Какой-то мужчина снял с себя светлый льняной пиджак, и накрыл их, стараясь, чтобы под широко раскрытыми полями пиджака уместились головы всех погибших. Он присел рядом с мертвыми и  закрыл свое лицо ладонями. Плечи его тряслись, но плакал он беззвучно, словно боясь потревожить покой только что накрытых им пиджаком тел. Рядом в луже крови валялся вырванный взрывной волной из земли столб с предвыборным плакатом,  на котором чьей-то не ведающей стыда рукой огромными цветными буквами было написано “Мира и благосостояния тебе, Чечня!”.

  

       Мира и благосостояния желали нам наши палачи, мира и благосостояния в вечном покое смерти, в раю ли или в аду, - не суть, но там, за чертой, избавляющей от всяких мук, под испаханной гусеницами танков землей, чьим любимом пойлом стала кровь, под землей, там, где не придется больше страдать, и не будет больше ни русских, ни Путина, ни пыток. И крови больше не будет, и запаха ее сладкого, тошнотворного, и ночных бдений на грани безумия, и утренних слезящихся от бессонницы глаз, быстро-быстро моргающих, обжигаемых воспаленными веками,  по временам почти ничего не видящих, мечтающих забыться сном, хоть на короткое мгновение, хоть на секунды, только дать отдохнуть лопающимся где-то внутри, невидимо, но так осязаемо лопающимся  клеткам, пугая сумасшествием,  лишением рассудка пугая тебя,  иногда и впрямь не понимающую, в своем ли уме ты еще пребываешь, и жива ли ты еще, или ты давно в аду, и ад твой есть  не что иное, как  иллюзия жизни, когда ты думаешь, что живешь, что вот она ты, в этом городе, среди этих людей, и что это не ты вовсе умерла, а вот эти лежащие на асфальте мужчины и женщины, и ребенок, а ты - еще нет, твоя очередь еще не настала, и ты пойдешь домой, закроешь свою дверь на несколько замков, с трудом поворачивающихся в замочных скважинах, и еще на железный засов запрешься, и уткнешься лицом в подушку, и будешь лежать онемело, и пытаться не помнить того мальчика, ту женщину, того мужчину, тот запах, и чем больше ты будешь пытаться забыть, тем явственнее они будут представать перед тобой, но это они на самом деле мертвые, а ты –нет, ты живая, ты даже сможешь есть после всего этого, даже, может быть, еще сегодня же, руками вот этими, измазанными кровью, помнящими прикосновение к еще не остывшему телу мертвого мужчины в синем пиджаке, помнящими шершавость его одежды и бледную кожу на ноге, когда брюки его чуть подвернулись и обнажили волосатую худую ногу в том месте, где кончался носок, и ты нечаянно коснулась ее рукой, когда  тащила его из автобуса, этими вот руками ты будешь брать еду, облизывать с удовольствием  пальцы, если запачкаешь их в каком-нибудь соусе, ты  сможешь и дальше чистить зубы, и – заслуженная артистка Чечни по пению в ванной комнате, ты будешь снова  напевать во время душа, обливая себя подогретой на плите водой из алюминиевого ведра, на дне которого замысловатыми тонкими волнами отложился мутный осадок, и слушать музыку, и смеяться, ты не умрешь от горя, от горя, как и от любви, не умирают,  ты будешь жить дальше, потому что ты жива, ты не мертва... Быть может, ад - это и есть заблуждение, глупая надежда, что ты еще живешь, этот великий спектакль, неподражаемая  игра, где весь мир- всего лишь кулисы, а люди, о которых ты думаешь, будто бы ты их знаешь, на самом деле - лишь массовка, нанятые для того, чтобы поддерживать в тебе эту иллюзию, и на самом деле ты давно мертва. А думаешь, что твоей очереди еще не было.

 

...Наконец прибыла милиция – чеченский ОМОН. Одна за другой приехали несколько карет “скорой помощи”. Нас всех стали оттеснять. Муса Газимагомадов, командир ОМОНа, - он погиб потом,  несколько месяцев спустя, - в щеголеватом беретике на бок, с короткой, аккуратно окантованной бородой, как будто только что вышедший  от цирюльника, в этой суматохе он умудрился в очередной раз поклясться найти преступников, кто бы это ни был, и наказать. Он клялся так всегда, после каждого взрыва. Но если бы он и вправду хотел наказать виновных, ему бы не пришлось искать далеко.

      

       Когда прошел первоначальный шок, постепенно стала проясняться картина происшедшего. Взрывное устройство было заложено под мусорным контейнером рядом с автобусной остановкой. В десяти- пятнадцати метрах от остановки несколько месяцев располагался  один из российских блокпостов. Накануне ночью они снялись оттуда и уехали, оставив после себя «прощальный привет» в виде бомбы на автобусной остановке.

 

      Раненых увозили  в больницу – в 9-ю городскую,  для которой подобные пациенты – давно обычное дело. Я поехала  туда. Туда же, в приемное отделение, чуть позже пришли люди, чтобы помочь в опознании погибших или тяжелораненых, сдать кровь или просто поглазеть.

   

       Было без четверти два. В больницу поступили 19 раненых. Многие из них в тяжелом состоянии.  Старшая медсестра вынесла список раненых. Он переходил из рук в руки, зачитывался вслух.

   

      Один из прибывших в больницу милиционеров забрал список и пошел к беседке в больничном дворе.  Там же сидели еще двое оперативников. Никого из людей к беседке не подпускали.

      

      Время текло очень медленно. Все спрашивали про список, возмущались, кричали. А милиционеры сидели себе в тенечке и что-то писали. Люди негодовали, томясь в неведении, многие пришли туда, чтобы узнать, нет ли среди раненных или убитых их родственников или знакомых, тех, кто в тот день должны были ехать автобусом номер 7. Какая-то женщина не выдержала и закричала милиционерам: “Дармоеды! Вы только и умеете, что писать отчеты! Если бы вы работали, этого бы не случилось!”. Вышла  старшая сестра, красивая женщина с измученным, серым от недосыпания лицом и характерными темными кругами под глазами, чуть ли не силой отняла у милиционеров список и вывесила его на видном месте.

 

       Вскоре прибыли новые кареты “скорой помощи”. Привезли раненых – еще семь человек — и три трупа: женщину в красной кофте без головы, мальчика моего, того самого, с игрушечными очками, и еще одну молодую женщину. Медсестра из “скорой” несла в одной руке прозрачный полиэтиленовый пакет с кусками человеческой плоти. В другой руке у нее был все еще сочащийся кровью кусочек  мяса величиной с кулак, она отчего-то не положила его в пакет с остальными, возможно, это была плоть другого человека, и она не хотела их смешивать.  У нее были коричнево-красные от запекшейся местами, местами свежей еще крови руки. На мгновение я представила себе липкость этих пальцев  и впервые за весь день мне стало по- настоящему страшно. Так страшно, что захотелось бежать.

   

      Бежать и не останавливаться.

   

      Бежать и никогда не возвращаться в этот  город.

   

Когда я позже вернулась в больницу, чтобы сдать кровь, погибших было девять человек, они лежали в узком коридоре больнице, аккуратно так, по двое  в ряд, и еще один, без пары. Накрытые белыми больничными простынями.  

 

       А еще позже, когда все стихло, и город опустел под угрозой комендантского часа, тишину ночного Грозного нарушила проигрываемая на бешеной громкости музыка. Даррел Хейз слащавым голосом пел что-то о любви, о тоске, о нежности. На одном из блокпостов палачи расслаблялись после тяжелых будней в этом городе, где смерть таилась за каждым поворотом и бесконечен был бег, в котором то ты бежал за смертью, то она — за тобой.