Loures Farah (Syrien/Österreich) wurde 1984 in Syrien geboren Sie arbeitete als Veterinärin und studiere daneben Englisch. Sie veröffentlichte in verschiedenen arabischen Zeitungen und schreibt gerade an einem Roman. Sie lebt in Wien.

 

 Deutsch

 

Arabisch


 MONOLOGE

 

Was schreibst du?

Langsam sammle deine Herbstblätter

Lass die Tinte  trocknen

Und komm,

 

Lass mich dir eine Nacht geben, die nicht endet

Eine andere Zeit für das Erblühen unseres levantinischen Jasmins

Lass mich die Kälte in dir zur Flamme machen

Diese Kälte fegt mich weg wie ein pharaonischer Fluch

Geh nicht weg...

Gib mir die Geduld deines Erlöschens

Um mich in deiner Unsterblichkeit ewig zu halten

Mich neue Frau aus Leidenschaft

Wasser ...

Vergib mir, wenn ich dich heimlich rieche,

Was denkst Du

Wenn ich dir an den Grenzen des Gedichts begegnen würde

Und entzünde die Flamme an ihren Rändern

Um dein Zittern  in mir zu betören

 

 

So ist das Schreiben

Alles anderes ist nur eine langweilige Wiederholung und Poesielosigkeit

 

منولوج
ماذا تكتبين؟
لملمي أوراق خريفك
على مهل
دعي الحبر ينام
وتعالي
دعيني أمنحك ليلاً لا ينتهي
مداه
عالم اخر
تزهرين فيه كياسمين شامنا.
دعيني اعبث بركود الصقيع
الذي يدهمك
ويجتاحني مثل لعنة
فرعونية
لا تزول
امنحيني صبر انطفاءك
كي أعيد قيامة خلودك
أنثى جديدة من شغف
وماء
سامحيني إن شممتك
مباغتتاً
ما رأيك.
لو أباغتك اللقاء عند تخوم القصيدة
وأشعل لهب العطش عند
حواف سهبها
لتفري نحو رعشتك المخبئة بي؟
هكذا تكون الكتابة
وما خلا ذلك
تكرار مقيت
ورتابة

Übersetzt von: Ishraga Mustafa Hamid Autorin, Übersetzerin und freie Journalistin aus dem Sudan. Sie lebt seit 1993 in Wien und hat ihr Studium der Publizistik und Politikwissenschaft mit einem Doktorat 2006 abgeschlossen. Hamid engagiert sich in der Arbeit für MigrantInnen, vor allem in der „Schwarzen MigrantInnen-Forschung“. Texte von ihr sind in mehreren Anthologien erschienen, z.B „Die Fremde in mir“ (1999), „Die Sprache des Widerstandes“ (2000), „Eure Sprache ist nicht meine Sprache“ (2002) und „Man fragt mich, ob ich bin“ (2009). Hamid veröffentlichte zuletzt „Gesichter der Donau“ (2014) und gab „Symphonie der Rub al-Chali“, eine Sammlung zeitgenössischer arabischer Gedichte (2015)heraus.

 

Überarbeitet von Helga Neumayer (Österreich) (Dr. phil.) ist Kulturanthropologin, Autorin und mehrsprachige Radioredakteurin (www.noso.at). Am Jugendcollege Wien unterrichtet sie Jugendliche aus Afrika, Asien und Osteuropa in den Fächern Deutsch, Kreatives Schreiben und Medienkunde. Sie ist Mitglied bei PEN-Österreich und lebt in Wien und Kritzendorf a/d Donau (NÖ).