Anton Marku (Kosovo/Österreich) wurde am 15. August 1971 in Gjakova (Kosovo) geboren, wo er auch die pädagogische Hochschule ,,Bajram Curri” in der Studienrichtung Albanische Sprache und Literatur absolvierte. Danach absolvierte er Jus an der Pristina Universität und hat Masterstudien in Wien abgeschlossen. Seit acht Jahren lebt und arbeitet Marku in Österreich. Bisher hat er fünf Gedichtbände veröffentlicht, welche in die englische, deutsche, rumänische und kroatische Sprache übersetzt worden sind: 1. ,,Der Zyklon der Liebe’’, (2000), 2. ,,Spuren auf dem Schatten’’, (2002), 3. ,,Die Mitternachtssonne”, (2004), 4. ,,Die blaue Vision’’, (2010), 5. ,,Im Duet mit sich selbst’’, (2012).

 

Deutsch

 

FERID

 

(Erzählung)

 

Als ich zwölf Jahre alt war, nahmen mich meine Eltern zu einer Theater-Aufführung in die Stadt mit. In der dritten Szene des Dramas trat ein Betrunkener mit einem Gewehr auf. Er schrie, fiel auf die Knie, begann an seinen Haaren zu ziehen und sprach dabei unverständlich. Er zielte mit dem Gewehr nach unten und nach oben, auf die Statisten, manchmal auf sich selbst und sogar auf das Publikum. Die meisten Anwesenden im Raum lachten ihn aus. Obwohl mir die Freunde immer sagten, dass ich die Angst noch nicht wirklich kenne, begann mich ab diesem Moment die Angst zu ergreifen. Ich griff nach der Hand meiner Mutter und versteckte mich zitternd hinter dem Mantel. In der vierten Szene fiel das erste Opfer. Der Partisan namens Ferid wurde getötet. Ich weinte, als er ein „Oh’’ hinausschrie und umfiel. Damals wusste ich nicht, dass dies ein Teil des Stücks war. Aber eines weiß ich, dass ich seit diesem Tag nicht mehr in das Theater gehen wollte. Der Grund war vermutlich, dass mir die Farbe des Blutes nie gefallen hat. 

 

Jetzt, mehrere Jahre später, sagen mir die Leute, dass ich nicht wie Ferid der Nachkriegszeit sein sollte. Ferid, der Junge, der nach der „Tötung’’ am Ende der Aufführung wieder aufgestanden war und dabei das Publikum höflichst begrüßte, ist der Freund meiner Kindheit. Er ist der Sohn von Aischa und Nikola. Der Vater hatte eine Tante, die ihm gelegentlich Geld aus Australien schickte und eine weitere Tante, die vor Jahren in die Türkei emigriert war. Um den Wunsch seines Großvaters, welcher zur Zeit des Königs als Polizist tätig war und danach ein politischer Gefangener, zu erfüllen, entschied er sich seinen engen Freund Zoran als Pate des Jungen zu wählen, welcher in Wirklichkeit ein Kommunist war. Nikola war selbst Atheist und besuchte Freitagabends die „Bier-Party’’ mit Joza, einem Juden, der als „Freimaurer’’ galt und eine Liebesaffäre mit Azra hatte, die als die schönste und bekannteste Roma der Stadt galt.

 

Ich wuchs mit Ferid in einem Vorort der Stadt G. auf. Er war der klügste von uns allen. Er hatte seine eigene Welt, liebte Musik und zeichnete gerne. Er merkte sich Gedichte beim ersten Lesen und hatte mehr gelesen als all die anderen in der Nachbarschaft. Ferid sah sehr gut aus und besaß einen besonderen Charme, ein Geschenk der Natur. In der Oberstufe, ausgenommen Mädchen aus der Klasse, verliebten sich Mitschülerinnen und sogar manche Lehrerin in ihn. Vor allem die jungen Praktikantinnen, die jedes Jahr für zwei Monate zu uns kamen. Es wurde sogar erzählt, dass er die eine ins Bett bekam. Er selbst sprach nie darüber. Die anderen Jungen verehrten ihn heimlich. Jeder wollte wie er sein. Seine einzige Schwäche bestand darin, dass er etwas zurückhaltend war. Vorsichtig. Verschlossen. Dies waren Eigenheiten, die Ferid vor der Kriegszeit auszeichneten. 

 

Es gab eine Art von Straßentheater. Der Titel eines Stückes, das gezeigt wurde, hieß „Alle gegen alle’’. Die Schauspieler, die mitwirkten, traten in Uniform auf. Um sie herum waren Söldner. Auch sie schienen wie alle üblichen Verrückten dieser Welt. Einige von ihnen begannen die Haare nicht schneiden zu lassen oder Bärte zu rasieren. Mehrere Menschen verhielten sich heldenhaft. Es gab auch solche, die sich rühmten, dass sie Wunden am Körper hatten. Aber in ihren Gesichtern oder am Körper war kein einziger Kratzer zu sehen. Plötzlich gab es zu wenig Platz für alle. Demütigungen wurden Routine. Die Nachbarn verließen ihre Häuser. Am häufigsten mit leeren Händen. Fliehende, die es nicht glauben könnten, dass geschah, was geschah. Dies bewirkte oft, dass sie sich weigerten Augen in der Früh zu öffnen.

 

Alles begann mit Gewehrfeuer und schwerem Wind, der den Rauch aus den brennenden Häusern brachte. Und dann kam der Krieg, welcher von denen verursacht wurde, die eigentlich Frieden predigten. Wir alle wurden stumme Zeugen der Selbstzerstörung. Ab diesem Tag wurden Winde kaum mehr schwächer. Unser Leben wurde in eine Vor- und in eine Nachkriegsära geteilt.

 

Ohne, dass jemand uns fragte, wurden wir selbst Protagonisten einer weiteren Szene. Das Drama war diesmal echt. Wir wurden dem Schicksal hilflos ausgeliefert. Dies war die Zeit, in der Balkan zum Nabel der Welt wurde. 

 

Die Menschen wurden gegen ihren Willen zum ersten Mal im Leben gezwungen, zwischen „den eigenen’’ und „den anderen’’ zu unterscheiden. Wer aber waren „die anderen’’, wer waren „wir’’?

 

Ferid befand sich im gleichen Dilemma. Er wusste nicht, wen er unterstützen sollte. Diese Entscheidung war schwierig und Ferid entschied sich letztendlich für eine Seite. Eines Tages zog er in den Krieg, um zu sterben. Das Schicksal hatte ihn dazu verdammt. Der Tod wollte ihn nicht. Andere machte er zu Helden. Ferid wurde zum Waisen und hatte kein Dach mehr über den Kopf.  

 

*****

 

Das letzte Mal hatte ich ihn auf dem Bazar getroffen. Ich war gerade aus der Kirche gekommen, die man nur durch den Hof der Moschee erreichen konnte. Er hatte lange Haare und hatte sich seit mehreren Tagen nicht rasiert. Ferid trug ein T-Shirt, auf dem die Aufschrift ,,R.I.P. mein Leben’’ zu lesen war. Er hob die Hände und begann sie aneinander zu reiben. Ich fragte ihn:

 

-Wo gehst du hin?

 

-Ich weiß es nicht. Ich kenne den Weg, aber ich weiß nicht, wo ich halten soll. Vielleicht nirgends. Vielleicht gehe ich bis zum Ende.

 

-Ah ja! Und wo ist das Ende? -

 

-Weit weg! Dort, wo ich noch nie gewesen bin! -

 

-Und, was hast du denn da drinnen? Einen Vogel? -

 

-Nichts! - sagte er.

 

-Wie nichts? -

 

-Es ist einfach die Zeit, die zwischen meinen Händen zerrinnt. Die nahm ich als Geisel und will sie nicht mehr loslassen.

 

-Ist es deine Zeit? -

 

-Nein. Meine Zeit ist noch nicht gekommen! –, antwortete er und schlich sich langsam davon.

 

 Mir wurde gesagt, dass er noch immer seiner Stimme auf den Straßen der Stadt hinterherläuft.

 

 

 

Albanisch

 

FERIDI

 

(tregim)

 

Si dymbëdhjetë vjeçar prindërit më morën në një shfaqje që po jipej në teatrin e qytetit. Në dramë, në aktin e tretë në skenë hyri një i dehur me një pushkë në dorë. Ai bërtiste, binte në gjunjë e ngritej derisa shkulte flokët dhe fliste pakuptueshëm. Armën e drejtonte herë lartë, herë poshtë, herë nga statistët që silleshin përreth, herë nga vetja e tij e herë nga publiku. Shumica e pranishmëve në sallë qeshën me zë. Mua, për të cilin shokët thonin se ende nuk e kisha njohur frikën, më kaploi një ankth i madh. Shtrëngova fort dorën e mamit dhe u struka nën pallton e saj duke u dridhur. Po të ishte e mundur do i hyja në xhep. Mendoja se aty do isha më i sigurtë. Në aktin e katërt ra dhe viktima e parë. U vra Feridi, aktori kryesor. Qava me lot kur ai bëri një ‘‘oh’’ dhe u rrëzua. Në atë kohë nuk e dija se kjo ishte pjesë e skenarit. Por e di se nga ajo ditë asnjëherë më nuk kam shkuar në teatër. Kjo ndoshta dhe pse asnjëherë nuk më ka pëlqyer ngjyra e gjakut.

 

Tash, pothuajse njëzet vite më pas, më thonë të kem kujdes të mos bëhem si Feridi i pasluftës. Feridi, ai djaloshi që pas vrasjes në teatër ishte ngritur prapë në këmbë dhe në fund të shfaqjes kishte përshëndetur publikun me mirësjellje, është miku im i rinisë. Ishte i biri i Aishës dhe Nikollës. I ati kishte një teze që i dërgonte kohë pas kohe të holla nga Australia, ndërsa hallën e kishte të migruar prej vitesh në Turqi. Për të plotësuar dëshirën e gjyshit që kishte qenë xhandar në kohën e mbretit e pastaj edhe i dënuar politik, për kumbarë të djalit kishte zgjedhur mikun më të ngushtë, Vedatin, që në të vërtetë ishte komunist. Vet Nikolla ishte ateist, ndërsa të premteve në mbrëmje shihej të shoqërohej në ‘‘Birra Party’’ me Jozën, një hebre që mendohej se ishte një ‘‘murator i lirë’’ dhe kishte një aferë dashurie me Azrën, romën më të bukur dhe më të njohur në qytet.

 

Me Feridin jam rritur në një lagje të G. Ai ishte më i zgjuari nga të gjithë ne. Kishte një botë të tij. Me një të lexuar mbante mend vjersha të tëra. Kishte lexuar libra më shumë se gjithë lagja jonë, që ne e quanim ‘‘mëhallë’,’ marrë së bashku. Edhe i bukur ishte sa nuk kishte më. Posedonte një hijeshi që e kishte dhuratë nga natyra. Në shkollën e mesme, pos shoqeve të klasës, në të dashuroheshin edhe mësueset. Sidomos ato të rejat që vinin çdo vit të bënin praktikën tek ne për dy muaj. Bile përflitej se njëra nga to kishte arritur ta sillte në shtrat. Por, gjithçka mbeti në sferën e thashëethëmeve. Ai vet kurrë nuk foli për këtë. Djemët tjerë, edhe pse nuk e duronin hijen e tij, e adhuronin fshehurazi. Të gjithë donin të ishin si ai. Ky ishte Feridi i paraluftës. 

 

Nuk vonoi shumë dhe rreth nesh filloi të luhej një dramë tjetër. Kësaj radhe teatri ishte zhvendosur jashtë sallës, në rrugë, ndërsa aktorët bartnin uniforma. Rreth tyre mercenarë të gjitha ngjyrave. Edhe ata dukeshin sikur të gjithë të çmendurit e zakonshëm të kësaj bote. Disa për ‘‘hir’’ të luftës filluan të lëshonin flokët. Të tjerët mjekrrat. Heronjtë i shumuan. Kishte prej tyre që lëvdoheshin se kishin dhjetë plagë në trup. Por, në fytyrë apo gjymtyrë nuk ju shihej asnjë gërvishje. Edhe pse bota rreth tyre rrotullej si më parë, ajo filloi disi të ngushtohej. Nisi të mos ketë më vend për të gjithë. U përgjysmuan lagjet, fshtrat e qytetet. Disa ikin nga to. Të tjerët vinin në to. Më së shpeshi duarthatë. Edhe të parët edhe të dytët si refugjatë. Të ikur që nuk donin të besonin se po ndodhte ajo që po ndodhte. Kjo i bënte që shpesh të refuzonin të hapinin sytë në mëngjes.

 

Gjithçka filloi me krisma armësh dhe erën e rëndë që sillte tymi i shtëpive të djegura. Dhe pastaj erdhi lufta. Atë e filluan ata që deri atëherë predikonin paqen. Të gjithë ne, pa dallim, u bëmë dëshmitarë të saj. Nga ajo ditë erërat u qetësuan rrallëherë. Të shtënat edhe më rrallë. Kështu jeta jonë jonë u nda në dy pjesë: në atë të paraluftës dhe pas saj.

 

Disi padashur ne u bënë protagonistë të aktit të katërt. Drama kësaj radhe ishte reale. Ishin jetët tona ato që po vriteshin e ne aq të pafuqishëm përballë fatit. Ishte kjo koha kur vendi im ishte kthyer në qendrën e botës.  

 

Ferdi kishte këtë dilemë:-Nga të ja mbante? Në këtë zgjedhje atij nuk i lejohej të gabonte. Një ditë u nis në luftë për të vdekur. Fati e mallkoi. Mbeti gjallë. Atë nuk e deshi vdekja. Të tjerët i bëri heronj. Atë e la jetim. Pa asnjërin prind dhe pa kulm mbi kokë.

 

*****

 

Herën e fundit Feridin, apo atë që kishte mbetur prej tij, e takova para dy viteve dhe atë në tregun e qytetit tonë të lindjes, në ‘‘qarshinë e vjetër’’. Sapo kisha dalë nga kisha e rruga për në të kalonte nëpër oborrin e xhamisë. Ai kishte lëshuar flokët dhe nuk ishte rruar për disa javë me radhë. Në trup mbante veshur një bluzë ku ishte shkruar ‘‘R.I.P jeta ime’’. Mbi të një mantel të gjatë, të zi. Kishte mbledhur duart dhe po i fërkonte njëra me tjetrën.

 

E pyeta:-Për ku je nisur?

 

-Nuk e di. Krejt çka di është se e di rrugën, por nuk e di ku do të ndalem. Ndoshta askund. Ndoshta në fund. Nëse e arrij fundin ndonjëherë.

 

-Po ku është fundi?

 

-Larg! Atje ku nuk kam qenë ndonjëherë!

 

-Çfarë është ajo që mban brenda? Ndonjë zog?

 

-Asgjë!-më tha.

 

-Si asgjë?

 

-Thjesht është koha ajo që po endet mes duarve të mia. Atë e kam zënë peng dhe nuk dua ta lëshoj më!

 

-Është koha jote?

 

-Jo. Koha ime nuk ka ardhur ende! Ajo do vij në fund! Apo bashkë me fundin!-ma ktheu dhe u largua me vrull.

 

 Më kanë thënë se ai ende vazhdon të vrapojë rrugicave të qytetit pas zërit të tij.