Anton Marku (Kosovo/Österreich) wurde am 15. August 1971 in Gjakova (Kosovo) geboren, wo er Literatur studierte. Danach absolvierte er ein Jus-Studium an der Universität Pristina und schloss dann Masterstudien an der Universität in Wien ab. Seit vierzehn Jahren lebt und arbeitet Anton Marku in Österreich. Er schreibt vor allem Lyrik, aber auch kurze Erzählungen. Bisher hat er zwölf Gedichtbände und zwei Geschichtensammlungen veröffentlicht. Einige seiner Werke sind auch in die englische, deutsche, rumänische, kroatische, serbische, russische und arabische Sprache übersetzt worden.

 

 

 

Deutsch

 

 

 

UNSCHULDIG

 

Konnten wir nicht

weniger zu nehmen,

mehr zu geben

von uns selbst

vom Leben?

 

Wenn die Zeiten

Straßennamen änderten

wir schwammen weiter

in Gewässern die wir nicht kannten

 

Erst dann

haben wir uns gefragt

wie abwaschen

die Sünden

mit kleinen Münzen.

 

 

LINIE IN DER MITTE

 

Vor deinen Türen

setzte ich mich noch einmal hin

 

Ich sah, wie meine Seele

zwischen deinen Fingern spazierte

 

Ich fühlte, wie meine Augen berührten

die Punkte deines Lichtes

 

Ich umarmte mich sehnsüchtig

und verstand

wie nah zueinander sind

die Hölle und der Himmel

 

Ich bin aus meinem Schatten herausgekommen

in mich zurückzukehren

noch ein anderes Mal

 

Bis alles bereit ist

loszugehen

 

irgendwohin

auf der anderen Seite.

 

Übersetzt vom Autor

 

 

Albanisch

 

 

PA FAJ

 

Athua kemi mundur

Të marrim më pak

Të japim më shumë

Nga vetja

Nga jeta?

 

Atëherë kur kohërat

Ndryshonin emrat e rrugëve

E ne vazhdonim

Të notonim

Ujërave që nuk i njihnim

 

E pyeteshim

Se çfarë i bën mëkatet

Të shpërlahen

Me monedha të imta

 

 

 

VIJË NË MES

 

Para dyerve të tua

U ula dhe një herë

 

Pashë se si shpirti im

Mes gishtërinjve të tu shëtitej

 

Ndjeva si sytë e mi prekën

Pikat e dritës sate

 

Veten përqafova përmallshëm

Dhe kuptova

Sa afër janë

Ferri dhe qielli

 

Nga hija ime dola

Për t’u kthyer

Një tjetër herë

 

Kur gjithçka të jetë gati

Të marrë udhë

 

Diku tjetër

 

Matanë.