Anton Marku (Kosovo/ Österreich) wurde am 15. August 1971 in Gjakova (Kosovo) geboren, wo er Literatur studierte. Danach absolvierte er ein Jus-Studium an der Universität Pristina und schloss dann Masterstudien an der Universität in Wien ab.Seit vierzehn Jahren lebt und arbeitet Anton Marku in Österreich. Er schreibt vor allem Lyrik, aber auch kurze Erzählungen. Bisher hat er zwölf Gedichtbände und zwei Geschichtensammlungen veröffentlicht. Einige seiner Werke sind auch in die englische, deutsche, italienische, griechische, schwedische, persische, rumänische, kroatische, serbische, russische und arabische Sprache übersetzt worden. Anton Marku ist Mitglied des österreichischen PEN-Clubs und des österreichischen Schriftstellerverbandes.

 

 

 

Deutsch

 

 

DER ACHTE TAG 

 

 

Auf dem Weg von der Wiege bis zum Grab

folgen uns Blitze

bis zu dem Tag, an dem das Gehen müde wird.

 

Bevor wir die Augen mit himmlischem Wasser

waschen, werden wir

die Zeit auf die Lippen küssen,

zum letzten Mal.

 

In unserer Brust

wird sich ein Meer öffnen,

das alle Flüsse

vor unseren Füßen                                      

bedecken wird.

 

Unsere Körper werden irgendwohin gehen,

nur die Seelen werden in der Waage bleiben.

 

Dann

werden sich alle Prophezeiungen erfüllen.

 

Nichts wird mehr übrigbleiben.

Schwarz werden sich bekleiden

weißbärtige Mönche.

 

MITTERNACHT   

 

Ein schwarzer Schmetterling

schlief ein

auf der Mütze eines Mönches,

der darum betete,

nicht mehr zu leben.

 

In seinen Augen war

das Licht entzweit,

beim Abmessen

der Tiefe des Nichts.

 

Mit dem Traum

hatte er das Bett geteilt,

tausende Male.

 

Sie hatten zusammen getrunken,

aus demselben Glas,

bis der Schnee den Winter fraß.

Niemand erinnert sich mehr daran,

welche Farbe der Himmel hatte

am Tag, an dem er ging.

 

Kein Sarg

konnte beides aufnehmen:

 

seinen Name

und seinen Körper

 

Übersetzt von dem Lyriker

Albanisch

 

 

DITA E TETË

 

 

Rrugës nga djepi te varri

vetëtimat na ndjekin nga pas

deri në ditën kur të lodhet ecja

 

Para se t’i shpëlajmë sytë me ujë qielli

kohën do e puthim në buzë

për të fundit herë

 

Mes gjoksit

do të hapet një det

që do i mbulojë të gjitha prrojet

 

para këmbëve tona

Trupat tanë do të nisen diku

veç shpirtrat do të mbesin në peshojë

 

Atëherë

të gjitha profecitë do të përmbushen

 

Asgjë më nuk do të teprojë

Me të zeza do të vishen

murgjit mjekërbardhë.

 

 

 

PAS NATËS

 

Një flutur të zezë

e zuri gjumi

në kapelën e një murgu

që lutej

të mos ishte më

 

Në sytë e tij

ishte thyer drita

 

Jetën e kishte ushqyer

me kafshatat e ngjyera

në lëngun e thanave

 

Me ëndrrën

kishte ndarë shtratin

me mijëra herë

 

Bashkë kishin pirë

nga e njëjta gotë

derisa bora e hëngri dimrin

 

Askush më nuk e mban mend

çfarë ngjyre pati qielli

ditën që iku ai

 

Asnjë arkivol

nuk i zuri brenda

edhe emrin

edhe trupin.