Lev Detela (Slowenien/ Österreich) ist Schriftsteller slowenischer Herkunft, der in beiden Sprachen Lyrik, Prosa, Essays und Dramen schreibt. Außerdem ist er als Übersetzer und Kulturberichterstatter für Zeitungen, Zeitschriften und Radiostationen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Slowenien tätig. Im früheren Jugoslawien waren seine Bücher verboten, da er als Dissident galt. Sein literarisches Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er selbst übertrug zahlreiche Werke österreichischer Autoren ins Slowenische. Detela ist Mitherausgeber und Redakteur der „Zeitschrift für internationale Literatur LOG“, arbeitet für die slowenischen Literaturzeitschriften „SRP“ und „Meddobje“ und war Redakteur der Zeitschriften „Most“ in Triest, „Mladje“ in Kärnten und der slowenischen Exilzeitschrift „Slovenska vest“.

 

 

Deutsch

 

ÄNGSTE UND TRÄUME

 

 

Der Onkel steht am kalten Ofen, trinkt, schweigt, trinkt wieder, schweigt und denkt nach. Und die braune Dämmerung kommt und schleicht ums Haus. Die Flasche ist leer, der Onkel geht aus dem Zimmer, langsam und gerade.

 

 

Die Tante sitzt in der Küche unter dem heiligen Bild mit der Anschrift „Bete und arbeite!“ Streng blickt der dunkle Christus aus dem Schrein. Es riecht nach Zypressen, Kürbisöl, Zwiebeln und Wachs.

 

Der Onkel lächelt, er schaut durch das Fenster in die braune Dämmerung hinaus, dorthin, wo die Gräser noch immer nach süßem Honigseim duften, wo es bitter nach Birnen und verfaulten Äpfeln duftet. Die Nächte sind tief, trunken, die Sonnenuntergänge rotbraun, ein totes Blut und Feuer. Und der Onkel trinkt, und der Onkel lebt in eigener einsamen Welt und nach eignen Gesetzen.

 

In der Nacht habe ich einen seltsamen Traum. Ich bin im Garten, die Apfelbäume ziehen sich hangabwärts in die Dämmerung, in das Nichts, in den Abgrund, und auf anderer Seite des Nichts steht der Onkel. Der Onkel ruft mich, ich habe Angst, ich will springen, ich will in die Dämmerung. Wie mache ich das bloß, denke ich, ich werde in der Dämmerung umkommen? Der Onkel ruft mich, und ich springe in das Nichts, und das Nichts ist plötzlich ein tiefes dunkelgrünes Wasser. Da schwimme ich, obwohl ich nicht schwimmen kann, und ich klettere an das Land. Es ist dunkel im Garten und der Onkel ist nicht mehr zu sehen.

 

 

In diesem Augenblick wache ich auf. Der Regen dringt durch das offene Fenster in das Zimmer, es ist feucht, kalt und dunkel.

 

Schweigen.

 

Der Onkel sitzt im feuchten, grauen Morgennebel am Tisch und trinkt und meditiert. Er ist allein im Zimmer. Vor Sonnenaufgang, wenn sich der Tag langsam färbt und die Nacht zu einer Leiche erbleicht, sieht sein Kopf mit seinen Falten und Narben für einige Minuten lang grün aus, wie das Wasser in meinem nächtlichen Traum. Um diese Stunde, da der Onkel allein in der Stube sitzt, in einem dumpfen Raum mit gewölbten Decken, und im feuchten, grauen Morgen grün schimmert, schleiche ich aus dem Bett, krieche ich um das Haus und lausche.

 

Schweigen.

 

Durch das Fenster sehe ich den einsamen Onkel, wie er in seinem harten Leinenhemd in der guten Stube den Schnaps trinkt, ich sehe ihn, wie er unheimlich mit seinen schwarzen Augen, dunkel wie ein Bauernaufstand, blitzt, ich sehe, wie er die Lippen gierig vor Durst zum gelben Gläschen bewegt. Ich sehe, wie er bösartig in der Dämmerung wie ein feuchter Giftpilz schimmert, und meine Augen weiten sich, und meine Nasenlöcher blähen sich wie eine erregte Wolfsschnauze. Das Morgenlicht fließt ins Zimmer, und der Onkel sitzt grün am Tisch und trinkt und denkt nach.

 

Schweigen.

 

Eine Uhr schlägt dreimal. Der Onkel bewegt den Kopf und lauscht aufmerksam nach allen Seiten. Ich verstecke mich ins Gebüsch. Der Onkel bewegt den Kopf und blickt in die Landschaft hinaus, in den Nebel, in die Bäume, in die Gräser, in die Stille und Nässe. Er blickt stumm in die verfallenen Nebengebäude, in die Stille, in die Apfelbäume und in das Gras. Er sieht mich nicht. Der Onkel sitzt am Tisch und betrinkt sich. In feuchter Zimmerluft beginnen die letzten Fliegen zu flirren, sie umkreisen den Kopf des Onkels in trägen Schwärmen.

 

Ich schleife in mein kleines Zimmer zurück. Ich begieße mich mit kaltem Wasser und kämme mein braunes Haar. Das Morgenlicht fällt durchs Fenster. Ich habe ein schmales, weißes Bett, und die Wände meines Zimmers sind fast weiß. Das Licht dringt durch das Gartenlaub ins Zimmer und alles scheint grünlich.

 

Ich liege in der Morgenstille, ich faulenze und träume, und ich fürchte mich vor dem großen Onkel, der unten im Zimmer sitzt und sich schweigend betrinkt.

 

Mein Körper bekommt ein selbständiges Eigenleben. Ich liege, und es kommt mir vor, als verlängere sich der Körper endlos, er dehne sich aus, von einer Zimmerwand bis zur anderen Zimmerwand, und noch weiter, durch die Wand in den Garten hinaus. Meine Finger sind wie schmale grüne Schlangen. Und das ganze Zimmer ist voll von kleinen leuchtenden Feuerpunkten, und alles schimmert und glänzt in den trüben Tag hinein. Mein Körper wird ganz flach und breit, er wächst, ich wachse unaufhaltsam, meine Knochen dehnen sich, ich bin ein Riese, es ist ganz unmöglich, die Hand zu bewegen, sie ist schwer wie Blei und eine Meile lang. Und dann zerspringt alles, und ich bin nur ein winziges Körnchen, alle Gedanken sind weggeblasen, der böse Onkel kann mich nicht einmal mehr erblicken, alle Gegenstände verlieren Ihre Härte, Bett, Kissen, Möbel, Wände sind weich wie Flaum, sanft wie ein Lied.

 

Ich höre, wie der Onkel in großen schwarzen Lederstiefeln betrunken durch das Zimmer trampelt, ich sehe ihn durch die geschlossene Tür, durch die weiße Wand wie in einem Spiegel. Mit schwarzen Augen späht er in die große Schnapsflasche und schweigt und denkt nach.

 

Ich liege in meinem Zimmer und weiß, daß es nicht, um das Leben, sondern gegen den Tod geht, gegen das große Sterben ringsum. Und die Fliegen flirren in die Dämmerung, und der Onkel trampelt an der anderen Seite der Wand.

 

Im Salon, hinter efeuversponnenen Fenstern, sitzt die Tante. Es ist dort ganz still und kühl, wie auf dem Grund eines schattigen Teiches. Die Tante schimmert in dieser kühlen, grünen Dämmerung auf einem ledernen goldverzierten Sessel unter dem vergoldeten Rahmen des dunklen Portraits meines Großvaters, und lauscht den schweren, betrunkenen Schritten des Onkels, die durch die Wände wie schwarze böse Fliegen surren.

 

Ich gehe durch die Küche im Erdgeschoß, durch ihren schwülen Dunstkreis in den Garten. An der Wand ist das schwere, strenge und öde Bild mit der Anschrift „Bete und arbeite!“ festgeschraubt. Die Fliegen surren durch die Dämmerung, und es riecht nach verschimmeltem Mehl und Kartoffeln.

 

Ich gehe durch die Küche im Erdgeschoß, durch ihren schwülen Dunstkreis in den Garten. An der Wand ist das schwere, strenge und öde Bild mit der Anschrift „Bete und arbeite!“ festgeschraubt. Die Fliegen surren durch die Dämmerung, und es riecht nach verschimmeltem Mehl und Kartoffeln.

 

Im Salon, hinter efeuversponnenen Fenstern, sitzt die Tante und betet und schweigt und denkt nach. In einem Korb liegt alles, was ihr teuer ist: Andenken an die Jugendzeit, ein Seidenkissen, das die Großmutter bestickt hat, die Bilder und goldene Ketten. Sie streichelt das schöne, blaue Kissen, und lauscht den schweren betrunkenen Schritten des Onkels, die in ihre Einsamkeit eindringen.

 

Zur gleichen Zeit betrinkt sich in einem dämmrigen Zimmer zwischen kalten Steinwänden, über den langen Tisch gebeugt, der bösartige Onkel. Die Zeit bewegt sich über den schnapsnassen Tisch wie über einen langen Sarg. Der Onkel sitzt zusammengekauert beim Tisch und in seinen Schädel kriecht die Dunkelheit.

 

Das düstere Zimmer der Tante ist vollgestopft mit Schränken, Kommoden und zwei Baldachinbetten, an den Wänden dösen verblichene Portraits und Photographien dahin. Die Tante steht über das Tischchen gebeugt, ihre Hände zittern, sie schaut durch braunumrandete Brillen in die aufgeschlagenen alten Wirtschaftsbücher. Sie macht „Kontrolle“. Sie beugt sieh über die Rubriken „Wäsche“, „Chemische Reinigung“, „Zerschlagenes Geschirr“, „Dienstmädchengehalt“ und weint, weil sie nicht weiß, weil sie nicht begreift, was in dieser Gegend, in dieser Landschaft, in dieser Welt vorgeht. Sie sieht, wie das Haus, die Familie, der Reichtum zerfällt, wie alles vergeht, wie man nichts mehr halten kann, wie alles wie Wasser zwischen den Fingern zerrinnt.

 

Im Garten ist es plötzlich hell, irgendwo zwitschern Spatzen. Rechts vor mir Wald, links Felder, dahinter Felder. Ich stehe im Garten wie an einer runden Scheibe. Hinten im Dorf knarren die Tore und bellen die Hunde. Die Sonne ist bleich wie das Papier und zittert an den düsteren Tannen. Da steht der Wald. Da rauscht der Wald unheimlich gleichmäßig, wie eine elektronische Superuhr. Ich sitze im Gras und spiele mit weißen Steinen, Plötzlich steht der schwere Onkel vor mir. Die Sonne fällt in seine dunklen Augen die wie zwei tote Löcher in mich starren.

 

„Spielst den Heiligen im Gras!“

 

Der Onkel krümmt sich, seine starken Hände krampfen sich in die Erde. Er weint und schluchzt wie ein Kind.

 

Ich glühe vor Furcht.

 

„Früher war es ganz anders. Früher war es nicht so, du Heiliger!“

 

„Ja, Onkel!“

 

„Der Krieg, die Revolution haben alles weggefegt. Verstehst du! Du verstehst so und so nichts!“

 

„Ja, Onkel!“

 

Der Onkel ist böse und betrunken.

 

„Spion! Spion! Du Heiliger!“

 

Der Onkel wackelt durch den Garten, er riecht nach Alkohol und Tabak.

 

Der Onkel. blickt mich an, und ich ziehe mich langsam zurück, in das Gebüsch, in das hohe Gras, wo ich an das wilde schöne Leben in den Wäldern denke. Ich denke an die starken Räuber, die es verstanden, ihr Recht auf Leben und Freiheit an sich zu reißen! Auch ich will frei, stark und schön sein! Auch ich will ein Räuber sein!

 

„Aufstände machen! Kinder kriegen! Und nichts anderes! Zum Teufel, das habe ich gesagt!“

 

Der Onkel schreit durch den Garten, daß sich die Wolken zerteilen und wie graue Fetzen durch die Luft wirbeln. Ich verstecke mich tiefer in das Gras, ich krieche wie ein Wurm über die Erde. Und ich spüre, daß das Gras, die Pflanzen frei und grenzenlos sind.

 

Die Tante kommt In den Garten und sagt: „Komm, geh in das Haus, du bist müde!“

 

Der Onkel schaut lange angestrengt in die Ferne, dann sagt er: „Was schwatzest du eigentlich?“

 

„Komm ins Haus! Draußen ist's kalt!“ sagt die Tante laut.

 

„Was soll das! Was wollt Ihr! Alles Ist pom‑pom‑pom! Verstehst du das? Nein. Du verstehst nichts! Glaubst du, daß ich das erfunden habe. Nein! Du glaubst nichts! Du bist ein Nichts! Verstehst! Ich bin! Aber ich bin ein Herr! Verstehst du? Nicht! Ich weiß es nicht!“

 

Der Onkel geht in das Haus, und ich bleibe draußen mit meinem heißen Kopf und mit meinem grünen Feuer in Augen.

 

He, wie die Bäume rauschen! He, wie der freie Wind weht! Wie das hohe starke Riedgras wogt und pfeift, wie die Wipfel, Zweige und Äste schaukeln!

 

Der Onkel ist weg! Der Onkel ist verschwunden! Ich schmiege den Kopf an den guten, starken Wind. Ich spiele mit weißen Steinen.

 

Ich singe ein Lied.

 

Die Tante steht vor mir.

 

„Psst!“

 

„Was ist?“

 

„Der Onkel schläft! Sei leise!“

 

Ich blicke in die Wolken. Dort oben, hoch im Wind fliegen und rufen die Vögel.

 

Die Tante hebt den Kopf. Ihre kurzsichtigen Augen vermuten dunkle kreisende Flecke in der Ferne.

 

„Was?“

 

„Die Vögel schreien!“

 

„Du bist doch kein Vogel! Sei still! Der Onkel schläft!“

 

Der, Garten ist voller Bäume. Die Hühner gackern. Die Fliegen summen. Und der Onkel schläft, Die Sonne scheint schwach, blaß wie eine Leiche. Bald wird der Tag grau, windstill, dunkel werden! Gleich wird es anfangen zu regnen.

 

Aus dem halboffenen Fenster ist Schnarchen zu hören. Der Onkel murmelt im Schlaf. Ich nehme den weißen Stein und werfe ihn In das Fenster.

 

Es dämmert. Dunkle Wolken bedecken den Himmel. Ich gehe über die Felder. Ich sehe unser Haus weit weg in der Dunkelheit schlafen. Ich sehe die große dunkle Landschaft und ich sehe den betrunkenen Onkel, wie er in seinem Zimmer schläft, sich im schlechten Schlaf bewegt. Er liegt in verpesteter Luft, seine Füße baumeln über das Bett, er bewegt sich, wälzt sich im Traum und knirscht mit den Zähnen.

 

Ich gehe über die Landschaft. Das große Haus ist jetzt winzig klein, Es hat seinen Glanz verloren, bröckelt ab. Das alte Haus graut in der Finsternis. Trübe glänzt das Dach, blind und zerfressen! Ein toter Stein, eine zerbrochene Welt, die mich in Angst und Wut treibt!

 

Jetzt krieche ich über die Stiegen zurück in mein Zimmer. Ich will, daß mich die Tante nicht sieht, daß sie mich wegen der zerbrochenen Scheibe nicht zur Verantwortung zieht.

 

Ich krieche unter dem riesigen Portrait des Großvaters, der eigenartig lächelt, der den Mund weitet und wie eine Bulldogge die Zähne fletscht. Im Gang riecht es nach Feuchtigkeit und Unbewohnt sein. Aus der halboffenen Schlafzimmertür des Onkels dringt ein penetranter Körpergeruch in den Flur. Durch den Türspalt sehe ich den schnarchenden Onkel. Ich sehe sein Gesicht im Profil, die gekrümmte Nase, die geöffneten Lippen. Seine Gestalt strahlt etwas Fanatisches und Ekstatisches aus. Ist er vielleicht ein Verrückter?

 

Im Treppenhaus ist es kalt. Auch im Sommer riecht es hier nach Winter, Feuchtigkeit und Rheumatismus.

 

Vor der Küche steht die Tante. Sie schweigt. Ihre geröteten, etwas vorstehenden Augen blicken mich verständnislos an.

 

Ich krieche in die Dunkelheit.

 

Die Tante schweigt.

 

Aus dem Zimmer des Onkels riecht es nach schlechtem Schnaps und Schweiß. Sein Schnarchen ist durch das ganze Haus zu hören.

 

„Warum schweigst du, Tante“, sage ich plötzlich.

 

Die Tante schweigt.

 

„Ich schäme mich, Tante“, sage ich mühsam.

 

Die Tante steht vor der Tür. Sie ist tausend Jahre alt. Sie ist wie ein Stein. Sie ist fast tot.

 

Ich gehe in mein Zimmer, über die Treppen und Gänge, die vor Alter ganz braun geworden sind. Das alte Haus döst im ungelösten Rätsel. Seine Fenster sind blinde Steine. Das Haus verbirgt sich hinter der Dunkelheit, und ich verschwinde in die Nacht und in die Träume.

 

 

 

Slowenisch

 

 

STRAH IN SANJE

 

 

 

Stric stoji ob hladni peči, pije, molči, spet pije, molči in premišljuje. Rjavi mrak je že tu in se plazi okrog hiše. Steklenica je prazna, stric odide iz sobe, počasi in pokončno.

Teta sedi v kuhinji pod sveto podobo z napisom »Moli in delaj!«  Temni Kristus strogo gleda iz skrinjice. Diši po cipresah, bučnem olju, čebuli in vosku.

Stric se smehlja, zre skozi okno ven v rjavi mrak, tja, kjer trave še vedno dišijo po sladki strdi, kjer grenko diši po hruškah in gnilih jabolkih. Noči so globoke, pijane, sončni zahodi rdeče rjavi, mrtva kri in ogenj. In stric pije in stric živi v lastnem samotnem svetu in sledi lastnim zakonom.

Stric sedi v vlažni, sivi jutranji megli ob mizi in pije in razmišlja. Je sam v sobi. Pred sončnim vzhodom, ko se dan počasi obarva in postane noč bleda kot mrlič, se zdi njegova glava, polna gub in brazgotin, za nekaj minut zelena, kot voda v kakšnih nočnih sanjah. Ob tej uri, ko sedi stric sam v sobi, v zamolklem prostoru z obokanim stropom, in se njegova postava v vlažnem, sivem jutru zeleno sveti, se izvlečem iz postelje, plazim se okoli hiše in prisluškujem.

Tišina.

 

Skozi okno vidim samotnega strica, kako v trdi laneni srajci v boljši izbi pije žganje, vidim ga, kako srhljivo bliska s svojimi črnimi očmi, temnimi kot kmečki upor, vidim, kako žejen poželjivo pomika ustnice k rumenemu kozarčku. Vidim, kako se v polmraku jutranjega svita hudobno lesketa kot vlažna strupena goba, in moje oči se razširijo, moje nosnice se razpnejo kot na razburjenem volčjem gobcu. Jutranja svetloba lije v sobo in stric zeleno sedi pri mizi in pije in razmišlja.

Tišina.

 

Neka ura trikrat udari. Stric premika glavo in pozorno prisluškuje v vse smeri. Skrijem se v grmovje. Stric premika glavo in bolšči v pokrajino, v meglo, v drevesa, v travo, v tišino in v vlago. Nemo zre v razpadla stranska poslopja, v jablane in v travo. Ne vidi me.

Stric sedi pri mizi in se opijanja. Zadnje muhe začno mrgoleti po vlažnem sobnem zraku, v lenih rojih krožijo okoli stričeve glave.

Vlečem se nazaj v mojo majhno sobo. Polijem se z mrzlo vodo in si počešem rjave lase. Jutranja svetloba lije skozi okno, imam ozko, belo posteljo in stene moje sobe so skoraj popolnoma bele. Skozi listje na vrtu vdira svetloba v sobo in zdi se, da je vse zelenkasto.

Ležim v jutranji tišini, lenarim in sanjarim in se bojim velikega strica, ki sedi spodaj v sobi in se molče opija.

Moje telo zadobi samostojno življenje, ležim in dozdeva se mi, da se telo neskončno daljša, razteguje, od ene stene v sobi do druge stene, in še naprej, skozi zid ven na vrt. Moji prsti so podobni majhnim zelenim kačam. In vsa soba je napolnjena z majhnimi lesketajočimi se ognjenimi pikami in vse se svetlika in blešči v motni dan. Moje telo se popolnoma splošči in razširi, raste, neprestano naraščam, moje kosti se raztegnejo, sem velikan, popolnoma nemogoče je premakniti roko, težka je kot svinec in dolga eno miljo. Potem pa se vse razleti in sem le drobno zrnce, vse misli mi je odpihnilo, zlobni stric me sploh več ne more zagledati, vsi predmeti izgubijo trdoto, postelja, blazina, pohištvo, stene so mehke kot puh, blage kot pesem.

Slišim, kako stric v velikih črnih škornjih pijan topota po sobi, skozi zaprta vrata, skozi belo steno ga vidim kot v zrcalu. S črnimi očmi bolšči v veliko steklenico z žganjem in molči in razmišlja.

Ležim v moji sobi in vem, da ne gre za življenje, temveč proti smrti, proti velikemu umiranju vsepovsod naokrog. In muhe migotajo v somraku in stric topota na drugi strani stene.

 

V salonu, za z bršljanom obraslimi okni, sedi teta, tam je popolnoma tiho in hladno, kot na dnu senčnatega ribnika. Teta se v tem hladnem, zelenem mraku lesketa na usnjenem zlato obrobljenem stolu, pod pozlačenim okvirom temnega portreta mojega deda, in prisluškuje stričevim težkim, pijanim korakom, ki brenčijo skozi steno kot črne hudobne muhe.

Skozi kuhinjo v pritličju, skozi njen soparen vonj, grem na vrt. Na steni je trdo pribita težka, stroga in pusta podoba z napisom »Moli in delaj!«.  Muhe brenčijo skozi mrak, diši po plesnivi moki in krompirju.

V salonu, za z bršljanom obraslimi okni, sedi teta in moli in molči in premišljuje. V košari leži  vse, kar ji je drago, spomini na mladostna leta, blazina iz svile, okrašena z babičino vezenino, slike in zlate verižice. Boža lepo, modro blazino in prisluškuje težkim pijanim stričevim korakom, ki vdirajo v njeno samoto.

Čas se premika čez z žganjem polito mizo kot čez dolgo krsto. Stric sedi sključen pri mizi, v njegovo lobanjo se plazi tema.

Tetina mračna soba je prenapoljena z omarami, predalniki in z dvema posteljama z baldahinoma, na stenah prazno dremajo orumeneli portreti in fotografije. Teta stoji sklonjena čez mizico, roke se ji tresejo, skozi rjavo obrobljena očala zre v odprte stare knjige z zapiski o gospodarjenju.

 

Na vrtu postane nenadoma svetlo, nekje čivkajo vrabci. Na desni pred mano gozd, levo polja, za njimi polja. Stojim na vrtu kot na okrogli plošči. Vzadaj v vasi škripajo vrata in lajajo psi. Sonce je bledo kot papir in trepeta na mračnih jelkah.  Tam stoji gozd. Tam šumi gozd grozljivo enakomerno, kot kaka elektronska superura. Sedim v travi in se igram z belimi kamni. Težki stric je nenadoma pred mano. Sonce pade v njegove temne oči, ki bolščita vame kot dve  mrtvi luknji.

»Se igraš svetnika v travi!«

Strica grabi krč, njegove močne roke se zagrebejo v zemljo. Joče in vzdihuje kot otrok.

Žarim od groze.

»Prej je bilo popolnoma drugače. Prej ni bilo tako, ti svetnik!«

»Ja, stric!«

»Vojna, revolucija sta odnesli prav vse. Razumeš! Ampak ti tako ali tako ne razumeš nič!«

»Ja, stric!«

Stric je zloben in pijan.

»Špijon! Špijon! Ti svetnik!«

Stric se maje po vrtu, smrdi po alkoholu in tobaku.

Bulji vame in jaz se počasi umikam. V grmovje, v visoko travo, kjer razmišljam o divjem lepem življenju v gozdovih. Razmišljam o močnih razbojnikih, ki so si znali zase pridobiti pravico do življenja in svobode! Tudi jaz želim biti svoboden, močan in lep! Tudi jaz hočem biti razbojnik!

»Netiti upore! Delati otroke! Pa nič drugega! Od hudiča je to, sem rekel!«

Stric razsaja po vrtu, da se oblaki razletijo in se kot sive raztrganine vrtinčijo po zraku.  Skrijem se globlje v travo, plazim se kot črv po zemlji. In začutim, da so trave in rastlinje svobodni in brez meja.

Teta pride na vrt in reče:« Pridi, pojdi v hišo, utrujen si!«

Stric dolgo časa napeto gleda v daljavo, potem reče:«Kaj pravzaprav čvekaš?«

»Pridi v hišo! Zunaj je mrzlo!« reče teta glasno.

»Kaj pa je spet! Kaj hočete! Vse skupaj je pom – pom –pom! Razumeš vse to? Ne. Ti ne razumeš ničesar! Kaj misliš, da sem si to izmislil. Ne! Ti ničesar ne verjameš! Ti si nič! Razumeš! Jaz sem! Ampak jaz sem gospod! Razumeš? Ne! Res ne vem!«

Stric gre v hišo, jaz pa ostanem vzunaj.

Hej, kako šumijo drevesa! Hej, kako veje svobodni veter! Kako se trsje ziblje in grči, kako se zibljejo vršičje, veje in porastki na drevesih.

Strica ni več!  Stric je izginil!

Z glavo se stiskam k dobremu, močnemu vetru. Se igram z belimi kamni.

Zapojem neko pesem.

Pred mano stoji teta.

»Pst!«

»Kaj je?«

»Stric spi. Bodi tiho!«

Pogledam proti oblakom. Tam zgoraj, visoko v vetru letijo in se kličejo ptice.

Teta dvigne glavo. Njene kratkovidne oči domnevajo v daljavi temne krožeče madeže.

»Kaj?«

»Ptiči kričijo!«

»Saj ti nisi ptič! Bodi tiho! Stric spi!«

Na vrtu je veliko dreves. Kokoši kokodakajo. Muhe brenčijo. In stric spi.

Sonce šibko sveti, bledo kot mrlič. Kmalu bo dan postal temen! Takoj bo začelo deževati.

Iz na pol odprtih oken se sliši smrčanje. Stric mrmra v spanju. Vzamem beli kamen in ga zaženem v okno.

Mrači se. Črni oblaki prekrijejo nebo.

Velika hiša je izgubila blišč, razpada. Stara hiša siví v temi. Streha se motno svetlika, slepa in razjedena! Mrtev kamen, razbiti svet, ki se ga bojim!

Zdaj se plazim čez stopnice nazaj v mojo sobo. Nočem, da me teta opazi, ker bi se moral zagovarjati zaradi razbite šipe.

Plazim se pod velikim portretom mojega deda, ki se smehlja na nenavaden način, razpira usta in kaže zobe, kot da bi bil buldog. Na hodniku diši po vlagi in neobljudenosti. Iz priprtih vrat v stričevo sobo se na hodnik širi neprijeten telesni zadah. Skozi režo pri vratih gledam strica, ki smrči. Njegov obraz vidim od strani, opazujem krivi nos, odprta usta. Njegova pojava izžareva nekaj fanatičnega in ekstatičnega. Je morda blazen?

Na stopnišču je mrzlo.Tudi poleti diši tu po zimi, vlagi in revmatizmu.

Teta stoji pred kuhinjo. Molči. Njene rdečkasto vnete, nekoliko štrleče oči me nerazumevajoče opazujejo.Iz stričeve sobe zaudarja po slabem žganju in potu. Njegovo smrčanje se sliši po vsej hiši.

»Zakaj molčiš, teta?« rečem nenadoma.

Teta molči.

»Sram me je, teta,« rečem s težavo.

Teta stoji pred vrati. Stara je tisoč let. Spominja na kamen. Je na pol mrtva.

Grem v svojo sobo, čez stopnice in po hodnikih, ki so od starosti popolnoma porjaveli. Stara hiša drema v nerazvozlani uganki. Njena okna so slepi kamni. Hiša se skriva v temi in jaz se izgubim v noč in v sanje.