Ishraga Mustafa Hamid (Sudan / Österreich) ist Autorin, Übersetzerin und freie Journalistin aus dem Sudan. Sie lebt seit 1993 in Wien und hat ihr Studium der Publizistik und Politikwissenschaft mit einem Doktorat 2006 abgeschlossen. Hamid engagiert sich in der Arbeit für MigrantInnen, vor allem in der „Schwarzen MigrantInnen-Forschung“. Texte von ihr sind in mehreren Anthologien erschienen, z.B „Die Fremde in mir“ (1999), „Die Sprache des Widerstandes“ (2000), „Eure Sprache ist nicht meine Sprache“ (2002) und „Man fragt mich, ob ich bin“ (2009). Hamid veröffentlichte zuletzt „Gesichter der Donau“ (2014) und gab „Symphonie der Rub al-Chali“, eine Sammlung zeitgenössischer arabischer Gedichte (2015)heraus. Sie ist Beauftragte für arabische Literatur im Österreichischen PEN Club und kämpft gegen die „Grenzen".

 

Deutsch

 

 

Arabisch

 

 


Wüste des Körpers – Körper der Wüste

 

Der Herbst kam mir einmal im Jahr

Das Blut der Wüste stillte den Durst der nackten Bäume

Winter

Bezaubert die Erinnerungen

Motiviert mich zu singen

Für einen Mann,

Der in der Phantasie meiner Weiblichkeit aufrecht

Aushüllt meine Traurigkeit

dann fallen tobend meine Blätter

Die Maulbeere der Wahrheit fällt ab

Und pocht im Blut der Niederschlag

der Niederschlag der Sitten, die im Körper die Wüste begraben.

 

Du bist der Herbst

Der Herbst bist du

Kam mir einmal im Jahr

ich öffne die Texte meines Körpers

dann verstreue ich sie im Universum

Wer ist die Wüste , oh mein Herbst, der mir nur einmal kam?

 

Körperwüste

Begräbt die Edelsteine

Begierde

Und sehnsüchtige Geheimnisse

der Aufruhr des zaubernden , leidenschaftlichen Sandes

Zerstreut auf einem Feld, in einem Wald, der ich bin

Sie, ist die Wüste

Der verrückte Zauber

 

Ich bin die Wüste

Ihre Farben glänzend in der Fata Morgana

Sie haucht in die Wasser ein

Die Wüste wird niemals satt

Ihre Geheimnisse gleichen den euren

Das Geheime ihrer Geliebten

Die wiehernd vorüber gingen

Sie, die Farben ihres Weines auf dem Körperduster

Hinterließen, auf der Schwärze ihrer Haut

Und fort gingen

 

Beißende Reue

Die Wüste ein weiblicher Stolz

Nur einmal im Herbst vergeben

Wenn der Durst die Wälder bebt

Zerspritzen die Bäume ihre Tauben

Benässt meine Lippen

Ich verspritze mein Verlangen und meine Leidenschaft für einen Mann

der aus den Utopien des Taus und dem Wiehern hervorspringt

und male auf den Wüstenkörper seine Sehnsucht

Fluch

Tropfen der Illusion

 

Erschöpftes Wasser   -  Fata Morgana

Eine Schlange kriecht in mir

Die nie satt wird

Wasser! Ich möchte etwas Wasser

Der Körper einer Stute, der aufersteht

 

Millionen Pferde

Lieder

Glänzende Wüste

Werden geboren

 

Das Wasser unsichtbar

Weit, sehr weit unsichtbar

Es ist die Fata Morgana.

Und bin ich die Gewissheit?

 

Die Wüste geboren  aus meinem Körper

kleine hervorbrechende Oasen

In deren Fata Morgana waschen die Geliebten sich ab

Und nehmen ein Stück ihrer Herzen hinweg

Sie verbergen ihr Geheimstes

Sie säubern sich von den Sünden des Seins

Neue Geborgenheit fliegender Vögel

Am Horizont der bezaubernden Wüste

Geheul der Nächte

Begehren ihres Sandes

Steine der Qual, die sie durchqueren

 

 

Die Wüste das Weinen meiner Seele

Weiblichkeit meiner sinnenden Fruchtbarkeit

Brüllendes Begehren meines Blutes

Begehren nach einem Mann ,der noch nicht hier durchging

Auf den ich warte

Bestreut die Leidenschaft der Frage

Der mich spreizt in den Wäldern

Palmenbäume

Und Lieder

Erschließt mir die in Angst vor Sünden gefangenen Fragen

Mein Körper, Kummer des Gedächnisses

 

Frauen, die ihre Sehnsucht vor vorübergehenden Männern enthüllen

Gedächtnis, das mich in die Hand der Wunde trägt

 

Glut des Herzens

Die Wellen meiner Fata Morgana hüllen die Sünde ein

Denn aus den Wolken der Hoffnung regnet es

Leidenschaftliches Nass

Ich sang für die Meere

Das Gesicht eines Mannes leuchtet mir

In der Laterne meines Verlangens

Entflammt  durch mein Begehren

 

Wenn die Wüste die Flöte der geheulten Lieder speist

Die Wüste meiner Seele flötet für den Körper der Wüste

Verloren, ohne Gewissen

Sonne brüllt am Himmel

Fata Morgana blinkt

 

 

Oh, meine liebe Frau sagte,

Die Wüste deines Körpers brennt mich

Nach deiner Leidenschaft bin ich süchtig

Dein Körper, meine Oase, wenn meine Seele verwüstet

Es bleibt die Sehnsucht meiner Flügel nach Unendlichkeit

 

 

Das Wiehern meines Sands

Das Aufstehen ihrer Pferde

Das Brennen in  meinem Herzen

Das Lodern meiner Fata Morgana

Sind vorübergehend Visionen

Ich bin es die geblieben ist

Ich bin die Zeugin eurer Qualen und Leidenschaften

Geblieben bin ich

Kokett dehnte ich mich aus in meiner Rache, meiner Dürre

 

Und das Gurren meiner Tauben,

Die entfliegen, wenn die Fruchtbarkeit mich überrascht.

Das Geheimnis

Das Sandelholz duftend von meinem Sand

Der Hafen meines Wartens dehnte sich für einen Fluß

Der mich mit dem Tuch in sein Gemüt hinunterzog

Ich blieb das Geheime

Sufismus meiner Macht

begehren meines Sandes

 

Die spielte für eure Augen,

Und die Augen eurer Geliebten,

Die sich nach der verletzende Treue eines Gedichts sehnen

 

Sie gingen vorüber, suchten nach eurer Spur.

Ich erzähle ihnen einige meiner Geheimnisse.

Singe ihnen von der Männlichkeit eines Mannes,

Der seine Getreide für die Tauben meiner Seele zerstreute,

Die krausen Haare meiner Gesänge.

Dann klopfte eine Trommel afrikanische Liebe

Denn wie durstig ist das “damiera“*

 

Und der Körper der Wüste?

Mein Körper,

Objekt für Verhandlungen im Salon?

Verletzt?Wie entstand das Pochen im Wald?

Die Glut der ersten Liebe ins Feuer gesetzt?

Als  die Donner der Sehnsucht,

Das Versagen der Migration tobt.

 

Und dort,

In der Wüste des Körpers,

Versteckt eine vorübergehende Antwort des Regens,

Erhebt sich der Körper der Wüste  aus dem Schlamm.

Für die Bäume.

Geheimnisse,

Und das Sandelholz des ersten Begehrens,

Für einen Mann, der fortging

 

 

Wien, in einer verrückten Nacht 2008

 

 

...............................

 

*Damiera

 

Der Wechsel, der die Wasser des Nils während der Regenzeit gewaltig anschwellen  läßt, sodass  die reißende, schlammig, graue Strömung über die Ufer steigt, hat eine große Bedeutung in den sudanesischen Mythen.

 

 

 

صحراءُ الجسدِ - جسدُ الصحراءِ

 

 

يأتيني الخريفُ مرَّةً في العامْ .

 

وطَمْثُ الصَّحْرَاءِ يَبُلُّ صَهْدَ الأشجارِ العَارية..

 

والشتاءُ قَـارصُ القَلْبِ/

 

فاتنُ الذِّكرياتْ ..

 

يُحرِّضُني لغِناءِ رَجُلٍ شاهقا في (فَنتازيا) أُنوثَتي،

 

يُعَرِّيني مِنْ أحزاني،

 

وأُعَرِّي ذَاتي حينَ هَديلْ ،

 

يُسَاقِطُ تُوتَ الخَطيئة،

 

ويَضُخُّ دَمُ الهزيمةِ :

 

أناشيدَ الأعرافِ المدفونةِ في جَسَدِ الصَّحراءْ ..

 

 

 

وأنتَ هُو الخريفُ الَّذي يأتيني مرَّةً في العامْ ،

 

أفُكُّ نُصُوصَ جَسَدِكْ ،

 

وَأنْثُرُهَـا في الفضاءْ..

 

فَمَنْ أنَا يا خريفي الَّذي يأتيني مرَّةً في العامْ ؟

 

 

 

الجسدُ الصَّحراءُ يَدْفِنُ اليَاقوتَ/

 

واللَّهفةَ/

 

وشجوَ الأسْـرارْ /

 

وثورةَ تباريحِ سِحرِ الرَّمْلْ ..

 

تزرهُ في فضاءٍ هو أنا.....

 

 

 

أنَا الصَّحْراءُ،

 

سِحرُها المجنونُ،

 

وَهَجُ لونِها الصَّهدُ..

 

وهيَ تَشْهَقُ مَاءً ..

 

 ماءْ

 

والصَّحراءُ لا ترتوي..

 

أسرارُها.... أسرارُكم،

 

أسرارُ عُشَّاقِهَا الَّذينَ عبروها ذاتَ صَهيلْ،

 

تركوا وَشْمَ عويلِهمْ على جسدِ الظَّمَأِ ورحلوا،

 

يَلْعَقُونَ النَّدمَ

 

أُنثى لا تُتَاحُ مرَّتينِ،

 

مرةً واحِدةً في الخريفِ حين يَهُزُّ عطشي:

 

الغاباتِ ..

 

تنتحُ الأشجارُ ندَاهَا،

 

تَبُلُّ شفتايَ..

 

وانتحُ شوقي ولهفتي لرجُلٍ يأتي من يوتوبيا النَّدى

 

والصَّهيلْ ،

 

يرسمُ على جسد الصَّحراءِ:

 

لهفتَهُ ولعناتَهُ وقطراتِ الوَهْمْ ..

 

ويَلُوحُ مَاءُ الخَلقْ ،

 

يَزْحَفُ ثُعْبانٌ يَنْهَشُني..

 

ولا يشبعُ ،

 

وماءٌ...

 

أُريدُ بعضَ ماءٍ.

 

 

 

ينهضُ الجسدُ فرسةً لِتَوْلِدَ ملايينَ الخيولْ /

 

والغِناءَ /

 

ووهجَ الصَّحراءْ ..

 

والماءُ يلوحُ بِلا مدًى،

 

بعيدًا... بعيدا

 

إنَّهُ السَّـرابُ،

 

واليقينُ أنَا...

 

 

 

والصَّحراءُ مفطورةٌ في جسدي،

 

تنبعِجُ آهاتُهُ عَنْ واحاتٍ صغيرةٍ،

 

يغتسلُ على سواحِلِها عُشَّاقُها،

 

ينزِعونَ مِزْعَةَ قلوبِهم،

 

ويَدُسُّونَ أسرارَهُمْ،

 

يتطهرونَ من دنسِّ الذّاتِ،

 

ويعودونَ عصافيرًا تُحلِّقُ..

 

 

 

وجسدي غموضُ الصَّحراءْ ،

 

عويلُ لياليها حين تُدَثِّرُ اشتهاءاتِهِ،

 

رِمالُها وحصاةُ عذاباتِ مَنْ مرُّوا مِنْ هُنا..

 

والصَّحراءُ بُكَاءُ روحي/

 

بَكَّارةُ خصبي المجنونْ /

 

هديرُ الشَّهوةِ في دَمي/

 

شهوةٌ لرجُلٍ لمْ يَمُرْ من هُنا..

 

انتظرتُهُ لينثُرَ ذراتِ ولعى،

 

ويُفَجِّرُ صحراءَ جسدي (عتاميرًا)،

 

ونخلاتٍ و (غِنواتٍ)..

 

ويَفُكُّ رَهْطَ الأسئلةِ المحبوسةِ في طقسِ الخَوْفِ

 

من الخطيئة ،

 

 

 

وجسدي شَقَاءُ الذَّاكِرة ،

 

واحتشادُ نسوةٍ قَلَعْنَ أشواقَهُنَّ لرِجالٍ عابرين..

 

ذاكِرةٌ تحمِلُني على كَفِّ الجِراحْ ،

 

وتحصحصُ جمرةَ القلبْ ،

 

وموجةُ سرابي تكشِفُ سرَّ الخطيئة ..

 

حينَ هَطَلَ غيمُ الأماني،

 

أصابني بَلَلٌ حميمٌ..

 

طفِقتُ أصدَحُ للبِحارْ ،

 

وملامِحِ رجُلٍ لَوَّحَ بقنديلِ زيتِهِ رَغباتي..

 

وأشعلتْهُ اشتهاءاتى،

 

حينَ فَجَّتِ الصَّحراءُ مَزاميرَ الغِنَاءْ

 

 

 

 

 

صحراءُ جسدي،

 

تناغِمُ جسدَ الصَّحراءْ ..

 

يتوهانِ،

 

يبحثانِ عن أُغنيةِ الغيمِ الخالِدةِ..

 

والسماءُ تُعَربِدُ شمسُها،

 

تَلوحُ بالماءِ السَّرابْ ..

 

فما حالُ من مَرُّوا مِنْ هُنَا؟

 

نقشوا على جسدِ الصَّحراءِ حِكاياتِهم،

 

ودَسُّوا بعضَ قُصاصاتِهم،

 

وأقمارَهم النَّديَّـةْ..

 

هل تحسسوا جسدَ الصَّحراءْ ،

 

حين لازمَ جسدي الظمأُ..

 

وفَجَّ رِمَـالَهُ لنبعٍ يَدُومُ ؟

 

 

 

فمتى يأتيني منِ اشتهيتُ،

 

يَزرَعُني..

 

ويهطُلُ خريفًـا،

 

ويَعُدُّني بقمحاتِ الأماني

 

ويفرهِدُ في نار اشتعالي

 

قالَ:

 

صحراءُ جسدِكِ تَلَظِّيني،

 

وإدماني في تعرجاتِهِ مُزمنْ..

 

جسدُكِ يا امرأتي وَاحَتي حينَ تتصَحَّرُ الرُّوحُ،

 

سيبقى هَفْهفَـةُ أجنحتي التَّوَّاقةِ للفَضَاءْ ..

 

وصَهيلُ رِمالي ،

 

ونُهُوضُ خُيُولِهَـا،

 

لسعةُ القلبِ/

 

لَظَى سرابي..

 

أنتمُ العابِرونَ،

 

وأنَا الباقيةُ..

 

أشْهَدُ على عذاباتِكم ولوعتِكم،

 

أنا الباقيةُ..

 

أتَمَدَّدُ في سكينتي،

 

غَنَجي وهَديلِ حماماتِي،

 

ورُعُودي حينَ يُداهِمُني الطَّمي فأتَطيَّرُ..

 

 

 

الرمادُ الكامِنُ..

 

الصندلُ الَّذي يَفوحُ من ذرَّاتي،

 

وسواحِلُ انتظاري تتمدَّدُ لنهرٍ يجرِفُني بـ (شَملةِ) حنانِهِ،

 

وأظلُّ الجمر المَكنُونَ..

 

صُوفيَّةٌ سطوتي،

 

ومُجُونُ رِمالي..

 

تراشقُ عيونِكم وعيونِ حبيباتِكم،

 

الملهوفاتِ لأُنشودةٍ مشروخةٍ سمَّيْنَاهَا الوفاءَ..

 

يَمُرُّنَّ من هُنا..

 

يتلمَّسْنَ وَقْعَ خُطاكُمُ،

 

أحكيهنَ بعضًا من أسراري،

 

وأغنيهُنَ فحولةَ رَجُلْ ،

 

نَثَرَ بذورَهُ ليَمَامِ رُوحي،

 

و{فتلَ} {قرقَدَ} شِعْرَ غُنَاي..

 

دَقَّتْ طُبولٌ افريقيَّةَ الهَوى،

 

 

 

فكيف للـ (دميرةِ) أنْ تظمأَ وَالجسدُ صحراءْ ؟

 

وكيف يأتيني الطُّوفَانُ وجسدي { صَالونٌ} للتفاوضْ ،

 

وكيفَ نهضَ النَّبْضُ غَـابـَةً،

 

وولَّعَ جَمْرَ  الهَوَى الأَوَّلْ ،

 

حينَ هَدَرَ رَعْدُ الشَّوقْ ،

 

وحِرمانُ الهِجْراتْ ..

 

وهُناكَ...

 

في صحراءِ الجَسَدْ ،

 

تكمُنُ إجابةٌ موسميَّةُ الهُطُولْ ..

 

لينهضَ جَسَدُ الصَّحْرَاءِ قيامةً للطَّمِي/

 

والأشجارِ /

 

والأسرارِ ...

 

وصندلُ الاشتهاءُ الأولْ ،

 

لِرَجُلٍ مَـا عَادَ يَعْبُرُني الآنَ !!!