Jadranka Klabučar Gros (Österreic/Kroatien) wurde in Zagreb, Kroatien geboren, wo sie die Volksschule, das Sprachgymnasium und die Wirtschaftsuniversität absolviert hat. Seit 1990 lebt und schafft sie in Wien, Österreich. Schreibt Poesie, sowie Kurzgeschichten. Ausgewählte Gedichte wurden in mehr als 30 Gedichtesammlungen und drei Anthologien veröffentlicht: „Süd-Ost Wind“ „Neue Österreichische Lyrik - und kein Wort Deutsch“ (Haymon Verlag) sowie „Wir, bewegende Steine“.Ihre Gedichte erschienen in kroatischer Sprache in zwei Autoren Büchern „ Herbst in meinem Haar“ (2010.), „Lieben ist ein Dauerzeitwort“ (2013.) und in einer zweisprachigen Gedichtesammlung „Ausgewählte Gedichte-Selected Poems“ (2015.):Im Jahr 2005 erhielt sie den zweiten Preis beim „Zeljka Boc Liebesgedichte“ Wettbewerb in Kroatien sowie mehrere Auszeichnungen.
Deutsch
Kroatisch
IN RICHTUNG DUBROVNIK
Auf der Landstraße fuhr ich,
am Meer entlang segelnd.
Die Olivenbäume
rasten an mir vorbei.
Die Insel,
im Nebelregen erstreckt,
regte sich fast unmerklich,
mit klar linierten Rändern,
im Meer, im Himmel versunken.
Zwei blaue Nuancen,
endlos voneinander entfernt.
Der intakte Morgen
ahnte die Sonne
mit dem ersten Pfeil bereits,
jenseits der Tiefen losgedrückt.
Die Buchten standen still, duftend.
Auf der Landstraße fuhr ich,
in Richtung Dubrovnik segelnd.
MEIN SOHN ZEIHT AUS
Zuerst schafften sie seine
Gegenstände weg,
geblieben sind die leeren
Zimmer.
Es gibt nicht mehr herumliegende
Klamotten
Seiner Anwesenheit Boten.
So schafften sie auch
die Seele fort,
nur der leere Raum bleibt dort.
Mein Sohn ist erwachsen geworden.
Groß, klug, selbstsicher
zieht er aus,
aus dem Elternhaus heraus.
All das bedrückt mich, nagt an meiner
Ruhe.
Und dann trug man noch zu vier
sein Klavier.
Einer der Träger hat zufällig eine Taste
berührt, geklickt, gedrückt.
Der reine Ton durchflutete
die Zimmerleere,
verblasste dann langsam wie ein
Regenbogen.
Mein Sohn ist ausgezogen.
Ab jetzt wird er sein Zuhause,
befreit von jeglichen
Ketten,
lediglich nur zu Besuch,
als Gast betreten.
PREMA DUBROVNIKU
Plovila sam cestom
uz more.
Masline su pored
mene jurile brzo.
Otok pružen u
izmaglici jutra
milio je tek neprimjetno,
jasno iscrtanih rubova
potonulih u more i nebo.
Dvije nijanse plave,
beskrajno udaljene.
Nedirnuto jutro
naslućivalo je sunce
prvom strijelom već
bačenom preko dubina.
Mirovale su vale, mirisne.
Plovila sam cestom prema Dubrovniku.
MOJ SIN SELI
Prvo su odnijeli
stvari
ostale su prazne
sobe
nije više bilo posvuda rasute
robe.
Tako su i dušu
odnijeli
samo je prazan prostor
ostao.
Moj sin je
odrastao.
Velik, pametan, svoj
seli
iz kuće roditeljske
starosti,
iz kuće svoje
mladosti.
Sve mi to teško pada, nagriza
mir
a onda su odnijeli
klavir.
Jedan je nosač po
tipki
kvrcnuo, pipnuo, lupnuo
i zvuk se čisti po praznini sobe
razlio.
Moj sin je
odselio.
Od sada će u dom gdje bio je
dijete
dolaziti samo kao gost,
u posjete.